Jaqueline Moser

Lose Tage

Cover: Lose Tage
Weissbooks, Frankfurt am Main 2007
ISBN 9783940888211
Gebunden, 158 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

"Lose Tage" erzählt von einem Geschwisterpaar, von Adrian und Carla, von ausgelassenen Schwärmereien, der Liebe zur Musik und vielen mal bunten, mal grauen Augenblicken im Leben von Kindern, die erwachsen werden und bald danach: erwachsen sind. In diesem Buch, so Arno Geiger, fügt sich ein Moment zum nächsten, was zunächst lose erscheint, fügt sich unspektakulär zu einem Ganzen, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Jacqueline Mosers Erstling ist ein leiser und eindringlicher, poetisch starker, ein eigenwilliger, kleiner-großer Roman, ist ein Mosaik, gebaut aus vielen schillernden Teilchen, ein Album, ein wundersam gestaltetes Tableau.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.06.2008

Jutta Person ist höchst angetan von diesem Debüt der Schweizer Autorin Jacqueline Moser, mit deren Roman "Lose Tage" auch der Weissbooks Verlag seinen ersten Auftritt hat. In locker verknüpften Episoden werden Bruchstücke aus Kindheit und Erwachsenenleben der Geschwister Adrian und Carla erzählt, die früh ihre Mutter verloren haben und deren ganzes Leben von dieser "Leerstelle" geformt wird, erklärt die Rezensentin. Sie ist vor allem von der überaus knappen, präzisen und lakonischen Sprache der Autorin gefesselt und bewundert deren äußerst ökonomische Erzählweise. Wenn Moser allerdings wiederholt mit wenigen Sätzen auf ansonsten weißen Buchseiten allzu bedeutungsschwanger operiert, dann erstarrt der beeindruckende "Minimalismus" zur Manier, moniert Person trotzdem insgesamt beeindruckt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.04.2008

Beate Tröger preist begeistert Reife und Souveränität dieses Romandebüts von Jacqueline Moser, dessen erzählerische Zurückhaltung sie besonders reizvoll findet. Die Schweizer Autorin, die hauptberuflich Lehrerin ist und bisher als Schriftstellerin erst durch vier Erzählungen hervorgetreten ist, erzählt darin von Adrian und Clara, deren Mutter sie als Kinder verließ und damit auch das Erwachsenenleben der Geschwister prägt, fasst Tröger zusammen. Kein Wort zuviel mache Moser, wenn sie zögernd und in einzelnen Episoden ihre Charaktere entwickle und dabei den Verlust, den die Protagonisten in ihrer Kindheit erlitten haben, fühlbar werden lässt. Dabei verzichtet die Autorin auf moralische Wertungen und schlägt insbesondere mit dem "spröden Ton" und der Verweigerung einer stringent erzählten Geschichte die Leser in Bann, versichert Tröger. Sie findet, dass dieser Roman ein hervorragender Auftakt für das Programm des gerade gegründeten Frankfurter Weissbooks Verlags darstellt, dessen Maxime "klein aber fein" lautet, wie die Rezensentin mitteilt.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.02.2008

Beeindruckt zeigt sich Rezensent Roman Bucheli von Jacqueline Mosers Romandebüt "Lose Tage". Eigentlich erinnert ihn das Buch weniger an einen Roman als an Loseblattsammlungen, fehlt doch eine geschlossene, sinnstiftende Romanerzählung. Stattdessen findet er Bruchstücke aus dem Leben ihrer Protagonisten Adrian und Carla, ihren Erschütterungen, Verwerfungen, ihrer Haltlosigkeit, Trauer und Wut und ihrer Suche nach der verschwundenen Mutter. Besonders schätzt Bucheli die Sprache Mosers, die er als unaufgeregt und auf das Wesentliche konzentriert lobt. Gekonnt scheinen ihm dabei auch die Auslassungen, das Unbestimmte, Schwebende an dieser Sprache. Allerdings kann er der Autorin den Vorwurf nicht ersparen, gelegentlich daneben zu greifen, "schiefe Bilder" und "wackelige Sätze" zu schreiben. Nichtsdestoweniger zeugt das Werk in seinen Augen von "beträchtlicher Imaginationskraft" und "ambitioniertem poetischen Gestaltungswillen".
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