Jana Otto

Fachkräfte für die Entwicklung

Fortbildungskooperationen zwischen Ghana und den beiden deutschen Staaten, 1956-1976
Cover: Fachkräfte für die Entwicklung
De Gruyter Oldenbourg Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783110790085
Gebunden, 414 Seiten, 69,95 EUR

Klappentext

Mit der Dekolonisation nahm die Bildungsmigration aus Afrika in den Globalen Norden schlagartig zu. Internationale Stipendienprogramme gewannen im Kontext des Kalten Krieges an Bedeutung. Aber auch für die Entwicklungspläne postkolonialer Staaten stellten sie ein wichtiges Instrument dar. Am Beispiel der berufspraktischen Bildungskooperation zwischen Ghana und den beiden deutschen Staaten zeigt Jana Otto auf der Grundlage ghanaischer und deutscher Quellen, welche Ziele alle drei Staaten dabei verfolgten und wie sich Konzepte, Herangehensweisen und Machtverhältnisse im Laufe der Zeit wandelten. Sie zeichnet nach, welche Interessen die ghanaischen Fachkräfte mit ihrer Teilnahme an den Fortbildungsprogrammen verbanden und welche Handlungsspielräume sie besaßen. Die transnationale Verflechtungsgeschichte erschließt nicht nur das bislang vernachlässigte Feld der berufspraktischen Bildungskooperation, sondern bereichert auch die ghanaische Zeitgeschichtsschreibung um neue Einsichten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.04.2023

Rezensentin Franca Wittenbrink erfährt aus Jana Ottos Buch über Fortbildungsprojekte zwischen Ghana und den beiden deutschen Staaten in den Jahren 1956-1976, dass derlei Kooperationen nicht uneigennützig waren. Neben dem Ziel, die Wirtschaft in Ghana zu stützen, ging es nicht zuletzt um Prestige und, vor allem im Fall der DDR, auch um ideologische Indoktrination, lernt Wittenbrink. Inwieweit das deutsche Engagement in Ghana vom Ost-West-Konflikt geprägt war, zeigt der Band der Rezensentin im besten Fall an Einzelbeispielen. Von letzteren hätte sich Wittenbrink noch mehr gewünscht.
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