Jan Wagner

Der verschlossene Raum

Beiläufige Prosa
Cover: Der verschlossene Raum
Hanser Berlin, Berlin 2017
ISBN 9783446254756
Gebunden, 272 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Ob Jan Wagner über Bibliotheken, Buchhandlungen, Lyrik oder Kunst schreibt, ob er literarische Postkarten aus Rom oder Los Angeles sendet oder die Epiphanie eines Rosmarins im schwäbischen Garten feiert - man glaubt diesem charmanten Geschichtenerzähler alles.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.08.2017

Jan Wagner überzeugt Beatrice von Matt nicht nur als Lyriker, sondern auch als Leser. In "Der verschlossene Raum" sind Texte Wagners über Kollegen versammelt, lang verstorbene wie Mörike und spätere wie William Carlos Williams zum Beispiel, verrät die Rezensentin. Wagner erweist sich in den biografischen Bezügen als kundig, die er geschickt mit dem Werk zu verbinden weiß, ohne jene diesem überzustülpen, lobt von Matt. Letzten Endes gilt Wagners Interesse aber immer dem Gedicht, so die Rezensentin, wodurch sich für sie auch der Untertitel des Buchs: "Beiläufige Prosa" erschließt. Selbst da noch, wo Wagner Prosa zu schreiben scheint, spielt er auf klanglicher Ebene ein doppeltes Spiel, verrät von Matt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.06.2017

Ziemlich beeindruckt ist Eberhard Geisler, wie viel Radikalität und Brillanz Jan Wagners "Beiläufige Prosa" enthält. In den hier versammelten Vorträgen, Reden und Essays huldigt der Dichter Mörike und Ted Hughes, sinniert über das Verfertigen von Poesie und erklärt die Lyrik als eine Art Locked-Room-Mystery, in dem der Dichter seine Leser in einem verschlossen Raum allein zurück, aber den Schlüssel innen stecken lasse. Wunderschöne Bilder entdeckt der Rezensent auch auf den Postkarten aus Neukölln, Kalifornien und Rom, wo sich Wagner etwa in der Villa Massimo "geblendet wie eine gerettete Barockseele im italienischen Licht" wiederfand.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.04.2017

Oliver Jungen lernt Jan Wagner mit diesem "anregenden" Band als begnadeten Prosaisten kennen. Wagner, wie soll es anders sein, schreibt übers Dichten und das Gedicht, gibt poetologische Gedanken und praktische Anleitungen zum Dichten zu Besten, philosophiert über Handschriften, Ted Hughes und Großmutters Biberacher Garten. Die Anekdoten haben es Jungen angetan, auch in ihnen, meint er, findet sich Wagners Poetologie (Staunen und Wundern erzeugen). Auch wenn die nicht neu ist, wie Jungen zugibt, ist der Rezensent ganz verliebt in den Autor. Wenn Wagner in einem Vortrag vor Abiturienten den Müßiggang preist oder Postkarten aus Rom oder Neukölln schreibt, kommt Jungen ins Schwärmen über so viel Anschaulichkeit und kitschfreie Lebensfreude.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.03.2017

Rezensent Helmut Böttiger glaubt Jan Wagner jedes Wort, wenn der Dichter über seine Kindheitsprägungen berichtet, "sinnlich" Vorbilder wie Keats oder Heaney anführt oder Textanalysen mit dem literarischen Klima seiner dichterischen Arbeit anreichert. Dass die Theorie bei Wagner immer erst hinterher kommt, kann Böttiger nicht schlecht finden, selbst wenn es um die Parallelen von Krimi und Lyrik geht. Der Kategorisierung der versammelten Texte in "Selbstzeugnisse" oder "Sekundärliteratur" entgeht Wagner laut Rezensent auf die Art so virtuos wie er Kunst und Leben miteinander verschmelzen lässt.
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