Ilko-Sascha Kowalczuk

Endspiel

Die Revolution von 1989 in der DDR
Cover: Endspiel
C.H. Beck Verlag, München 2009
ISBN 9783406583575
Gebunden, 602 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Nur wenige welthistorische Ereignisse geschahen so unerwartet wie der Mauerfall vor 20 Jahren. Ilko-Sascha Kowalczuk schildert in diesem Buch, warum und wie es 1989 zur Revolution in der DDR kam und welche Entwicklungen die Zeit zwischen dem Sommer 1989 und den freien Wahlen vom 18. März 1990 prägten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.07.2009

Rezensentin Claudia Schwartz schätzt diese Studie über die Revolution in der DDR und die Wiedervereinigung. Der Schwerpunkt des Werks liegt für sie auf der innenpolitischen Entwicklung, die letztlich zum Ende der DDR geführt hat. Lobend äußert sie sich über die gute Lesbarkeit des Buchs und die profunden Sachkenntnisse des Autors. Was Ilko-Sascha Kowalczuk über das Leben in der DDR zusammengetragen hat, scheint ihr im Blick auf die grassierende Verklärung der DDR-Vergangenheit wichtig und nützlich. Sie stellt in diesem Zusammenhang nicht nur das Pauschalurteil, die DDR habe ihren Bürgern soziale Sicherheit geboten, in Frage, sondern referiert auch Fakten zur politischen Unfreiheit, zur schlechten medizinische Versorgung, den Mini-Renten, der mangelhaften Betreuung von pflegebedürftigen alten Menschen und Behinderten sowie der Umweltverschmutzung in der DDR.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.06.2009

Rundum glücklich ist Peter Voss mit Ilko-Sascha Kowalczuks Buch über die DDR-Revolution von 1989, deren Geschichte nach seiner Einschätzung in der deutschen Öffentlichkeit noch immer wenig bekannt sei. Umso erfreuter ist er über vorliegendes Werk, das zahlreiche Wissenslücken diesbezüglich schließt. Die Schilderung der Bürgerrechtsbewegung, der verschiedenen Phasen des Protests, des Rücktritts Honeckers und des Demokratisierungsprozesses findet er überaus spannend. Zug um Zug entfalte der Autor das "Endspiel zwischen Regime und Regimegegnern". Das Funktionieren von Staat und Partei wird für Voss dabei ebenso deutlich wie die Fülle von menschenfeindlichen Methoden der Stasi. Überhaupt lobt er die sachliche, präzise, differenzierte, aber nie leidenschaftslose Art der Darstellung, die ohne jede Nostalgie auskommt.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.03.2009

Gegen die Behauptung, die Ostdeutschen seien eigentlich nicht für die Deutsche Einheit gewesen und hätten ebensowenig revoltiert, schreibt Ilko-Sascha Kowalczuk in seinem Buch "Endspiel", teilt die Rezensentin Franziska Augstein mit. Hierin schildert Kowalczuk, Mitarbeiter der Birthler-Behörde, die Ereignisse, die zum Sturz des SED-Regimes führten - und das, findet die Rezensentin, macht er mit großer Liebe zum Detail. Dies ermöglicht ihm laut Augstein, viele Aspekte einzubeziehen, hat der Rezensentin die Lektüre aber mitunter etwas langatmig gemacht. Erzählt wird das Buch in einem menschlichen Ton, informiert die Rezensentin, und auch über die früheren SED-Bonzen werde keine Häme ausgeschüttet. Weniger überzeugend findet Augstein allerdings die Belege, die Kowalczuk für seine These anbringt, die Ostdeutschen hätten sich schon lange vor dem Mauerfall und viel "vitaler" als die Wessis eine deutsche Wiedervereinigung gewünscht.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.03.2009

Als eindrucksvollen Beitrag zu Entstehung und Verlauf der DDR-Revolution von 1989 lobt Rezensent Christoph Kleßmann dieses "erfahrungsgesättigte, bunte, meinungsfreudige, Widerspruch herausfordernde und höchst lebendig geschriebene" Buch, in dem er den Zeitzeugen Ilko-Sascha Kowalczuk mitunter mit dem Historiker Kowalczuk im Clinch liegen sieht. Besonders hebt der Rezensent hervor, dass die Darstellung bereits in den frühen 80er Jahren einsetzt, und keine dezidiert objektive Haltung einnimmt, sondern stattdessen mit milder Ironie und gemäßigtem Zorn eine "Schlängellinie" durch den historischen, in den unterschiedlichen DDR-Regionen höchst unterschiedlich verlaufenen historischen Prozess und die unterschiedlichsten beteiligten Gruppen zieht. Auch dass die Darstellung ohne "politischen Schaum vor dem Mund" auskommt, wird freudig zur Kenntnis genommen. Und die große Sachkenntnis, mit der sich der Autor seines Themas angenommen hat.