Hilda Doolittle

Madrigal

Roman
Cover: Madrigal
Urs Engeler Editor, Basel 2008
ISBN 9783938767467
Gebunden, 224 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Anja Lazarowics. "Madrigal" ist H.D.s "Porträt der Künstlerin als junge Frau". Dieses Buch erzählt die wahre Geschichte zwischen H.D. und D.H. Lawrence, des Lebens einer jungen Generation zwischen Büchern, Bomben und Bettgeschichten. "Madrigal" ist zugleich der berührende Bericht über die tiefe Krise im Leben Hilda Doolittles, aus der sie als die Schriftstellerin H.D. hervorgegangen ist, als die sie die Welt kennt: als eine Erkunderin archetypischer Welten und als eine der wichtigsten Autoren der literarischen Moderne.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.09.2008

Höchste Zeit, Hilda Doolittle als Erzählerin zu entdecken, meint Tobias Döring. Der Gender-Forschung ist die Autorin - meist nur HD genannt - längst ein Begriff. Angesichts der deutschen Ausgabe sollten mehr Leser sich die Mühe machen, ihren "faszinierenden" Roman zu lesen. Die Lektüre dieser teilweise verwirrenden autobiografischen Erzählung lohne, versichert der Rezensent: Er identifiziert hier einen Schlüsselroman der Katastrophen-Zeit im London des Ersten Weltkriegs. Von einer Autorin, die aus der Dauerkrise ihres Lebens enorme literarische Produktivität schöpfte und die dem Werk "vibrierende Energie" verleiht. Anja Lazarowiczs "feinfühlige" Übersetzung des 1960 erschienenen Romans erntet ebenfalls das Lob des FAZ-Kritikers.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.06.2008

Fasziniert hat Rezent Hans-Peter Kunisch den erstmals auf Deutsch erschienenen Roman der 1886 geborenen Hilda Doolittle gelesen, die sich stets HD nannte. Denn darin sieht er eine höchst fesselnde Exkursion an die Ränder der damaligen Gefühlswelt in Sachen freier Liebe. Auch formal sieht der Rezensent das Buch, dessen Handlung nach dem Ersten Weltkrieg spielt, "eigenwillig kreisend" den Gedanken seiner Protagonisten und ihrer Trabanten folgen: Findet er die erschütterte emotionale Gemengelage der Hauptfigur, ihrer Liebhaberin und ihres Ehemanns ausgesprochen anschaulich werden. Am Ende wirft der Rezensent die Frage in den Raum, ob diese Autorin als eine Art weiblicher Gegenpol zu D.H. Lawrence betrachtet werden kann.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.02.2008

Mit großer Bewunderung hat Friedhelm Rathjen diesen zwischen 1933 und 1950 entstandenen Roman Hilda Doolittles aufgenommen. Dass "Madrigal" autobiografisch gefärbt und ein Schlüsselroman ist, will er gar nicht in Abrede stellen, zu offensichtlich scheinen ihm die Parallelen. So findet er in der Figur der Julia ein Selbstporträt der Autorin, erkennt in Rafe ihren Mann Richard Aldington, in Frederick den Schriftsteller D. H. Lawrence, in Vane den Maler Cecil Grey. Allerdings sieht er in dem Buch weit mehr als einen Schlüsselroman. Ihn ausschließlich als solchen zu betrachten, in den Figuren nur zu sehen, was man von ihnen weiß, schiene ihm höchst unangemessen. Er würdigt den Roman, der um Themen wie die "Zerdehnung der Zeit", "Ausweitung von Räumen", "starre Konstellationen" kreist, vielmehr als originäres literarisches Kunstwerk von höchstem Rang, als ein Buch auch, das die Tür öffnet zu Doolittles Werk, das sich durch seine radikale Modernität auszeichnet.
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