Klappentext
Aus dem Französischen von Jürgen und Romy Ritte. Muss man seine Familie lieben? Eine intrigante Mutter, die ihren Sohn bei ihren Eltern abgibt, um im Ausland das Scheitern ihrer Ehe zu verwinden; ein geiziger Stiefvater mit einem geheimen Nummernkonto in der Schweiz; ein nur "Erzeuger" genannter biologischer Vater samt osteuropäischer Geliebter; eine Tante mit legendärem Männerverschleiß; ein verkappt homosexueller Onkel; ein patriarchaler Großvater - und mittendrin: Hervé Le Tellier, der Erzähler, der erschreckt feststellt, dass er für alle diese Komödianten seiner eigenen Familie nichts empfinden kann.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2018
Cornelius Wüllenkemper freut sich, dass Hervé Le Tellier das Thema Familie so nonchalant literarisch anzugehen weiß. Ohne Ranküne, dafür mit heiterer Ironie erzählt ihm der Autor von antisemitischen, zornigen, lieblosen und reichlich gestörten Familienmitgliedern. Dass Le Tellier dabei den Blick fest auf seinen eigene Loslösung von der ungeliebten Familie heftet und nebenher eindringliche Personenporträts erschafft und Einblicke in die französische Gesellschaftsgeschichte gewährt, gefällt Wüllenkemper gut. Umso ratloser lässt ihn der am Schluss der Geschichte eingefügte Abschiedsbrief an die Mutter des Autors zurück, in dem Le Tellier intimsten Gefühlen freien Lauf lässt und seine vorherige Abgeklärtheit widerlegt.
Lesen Sie die Rezension bei
buecher.deThemengebiete
Kommentieren