Michele Lesbre

Das rote Canape

Roman
Cover: Das rote Canape
dtv, München 2010
ISBN 9783423247214
Kartoniert, 133 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Nathalie Mälzer-Semlinger. Paris, Irkutsk, zwei Frauen und die Liebe ihres Lebens. Anne fährt mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Irkutsk, um ihren Geliebten Gyl am Baikalsee zu suchen. Während der Zug sie immer weiter nach Osten bringt, wandern ihre Gedanken zurück zu ihrem Leben in Paris. Vor allem an Clemence Barrot muss sie denken, ihre Nachbarin auf dem roten Canape, der sie oft etwas vorgelesen hat. Während der Zeit der Resistance führte Clemence ein abenteuerliches Leben, später wurde sie Hutmacherin. Ihre große Liebe starb im Krieg - vergessen aber hat sie Paul nie.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.06.2010

Ein echtes Kleinod hat Thomas Laux da lesen dürfen. Die Reise der Erzählerin zu ihrem Verflossenen mit der Transsibirischen Eisenbahn, überrascht Laux als Trip einer wachen, das zu Sehende stets mit Vergangenem verquickenden Beobachterin. Veränderung, angeschoben sowohl durch das Jetzt als auch durch die Vergangenheit, beschert dem Rezensenten Bedeutungsschübe. Für Laux besonders beeindruckend, weil Michele Lesbre es nicht an die große Glocke hängt, sondern unangestrengt und frei von Nostalgie rüberbringt. Dieser "dichte" Roman schickt Laux auf eine Reise, die er als kathartisches "Mäandern in Zeit und Raum" empfindet.