Hermann Hesse

"Das Unerträgliche muss zu Wort kommen"

Die Briefe 1947-1950
Cover: "Das Unerträgliche muss zu Wort kommen"
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518430019
Gebunden, 615 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Nie zuvor stand Hermann Hesse so sehr im Rampenlicht wie in den Nachkriegsjahren, als dem "Exponenten eines besseren Deutschland" nach dem Nobelpreis auch hier die ersten Ehrungen zuteilwurden. Aber auch nie zuvor hat sich Hesse entschiedener dem Zugriff der Öffentlichkeit entzogen; der über ihn hereinbrechenden Flut von Leserzuschriften entzog er sich indes nicht. Dass seine Bücher erst ab 1950 in dem auf sein Betreiben gegründeten Verlag von Peter Suhrkamp wieder lieferbar wurden, erschwerte die Lage.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.11.2021

Rezensentin Hendrikje Schauer liest Hermann Hesses Briefe aus den Jahren 1947 bis 1950 mit historischem, nicht literarischem Interesse. Dafür geben sie zu wenig her, meint sie. Von Geldsorgen, Raubdrucken und Reaktionen auf den 1946 verliehenen Literatur-Nobelpreis erfährt sie hier, auch Antworten auf Leserbriefe, Gutachten, etwa über Arno Schmidt und Briefe an Autoren und Autorinnen findet Schauer hier. Besonders interessant scheint ihr die Ambivalenz der Person Hesses, die sich auch in den Briefen offenbare. Hesse zeigte sich beispielsweise zwar verärgert über ein Buch, das ihm der NS-Schriftsteller Ludwig Finckh widmete, gleichzeitig nahm er Finckh in Schutz: Dieser habe im Nationalsozialismus keine Vorteile gehabt, sondern "reinen Herzens, gutgläubig" gehandelt.
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