Klappentext
Dass sie in ihrem gemeinsamen Haus sterben wollen, haben sie sich versprochen. Hier sind ihre Kinder aufgewachsen, hier hat ihr Leben stattgefunden. Immer wollten sie füreinander da sein. Bis zuletzt. Sich gegenseitig erlösen, wenn einer von ihnen nicht mehr weiter kann. Seit über fünfzig Jahren sind die Irin Eilis und der Holländer Willem verheiratet. Zwei Jahre sind seit ihrer Alzheimer-Diagnose vergangen. Aufopferungsvoll kümmert er sich um seine geliebte Frau und kann doch nur zusehen, wie sie immer weiter verschwindet, jeden Tag ein bisschen mehr. Und auch Willem macht das Alter zu schaffen. Die Zeit verschwimmt in seinem Kopf, da hilft auch der Abreißkalender in der Küche nicht, den ihm sein Jugendfreund Fonsy empfohlen hat. Willem ist am Ende seiner Zuversicht, seiner Kraft, und er denkt an das Versprechen, das Eilis und er sich gegeben haben ...
Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 03.01.2019
Ein 83-jähriger Mann pflegt seine ebenso alte, an Alzheimer erkrankte Ehefrau liebevoll, fasst Rezensent Jörg Magenau die Umstände in Hansjörg Schertenleids Roman "Die Fliegengöttin" zusammen. Laut Kritiker hat der Autor aber weniger über das Verlöschen geschrieben als "über die Kraft der Zuneigung", denn der Ehemann erkennt, dass seine Frau trotz ihres Abdriftens noch in der Lage ist, Glück zu spüren, erzählt der Rezensent. Ohne sie explizit zu formulieren, stellt der Roman damit sehr berührend die ganz großen Fragen nach dem Sein, schließt der ergriffene Kritiker.
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