Goran Petrovic

Ein Sternenzelt aus Stuck

Roman
Cover: Ein Sternenzelt aus Stuck
dtv, München 2013
ISBN 9783423249706
Kartoniert, 200 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Serbischen von Mirjana und Klaus Wittmann. Mai 1980: Im alteingesessenen Urania-Kino in der serbischen Kleinstadt Kraljevo hat sich eine bunt gemischte Zuschauergruppe eingefunden. Das Licht erlischt, doch an diesem Tag fällt die Filmvorführung aus - mit Titos Tod geht eine Ära zu Ende. Bis dahin war das Urania mit seiner extravaganten Deckendekoration fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens der Stadt, sein Programm ein Spiegel der politischen Ereignisse. Doch längst ist der Lack brüchig, die Farbe blättert ab - der bröckelnde Stuck an der Decke kündet vom bevorstehenden Zerfall des jugoslawischen Staates.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.10.2013

Brillant findet Franz Haas den Roman "Ein Sternenzelt aus Stuck" des jugoslawischen Autors Goran Petrovic. Erzählt wird anhand eines Kinos und seiner mehrheitlich skurrilen Besucher die Geschichte vom Zerfall des Staates, der im Roman mit dem Kosovokrieg endet, fasst der Rezensent zusammen. In zahlreichen Episoden entwickelt Petrovic, so Haas, eine "eigenwillige Poetologie". Von dem Panoptikum erstaunlicher Gestalten zeigt sich der Rezensent ebenso angetan wie von Petrovics quirliger, tänzelnder Sprache, die, so lobt er, auch in der Übersetzung von Mirjana und Klaus Wittmann ihre Kraft entfalten kann. Tragik und Humor treffen für Haas in diesem "Kinoroman" überzeugend aufeinander, und das Buch beweist dem Rezensenten, wie Geschichtsschreibung von unten gelingen kann.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.08.2013

Als melancholischen Abgesang auf das Kino und auf Jugoslawien, jeweils in ihrer Funktion als Illusionsgerät, bezeichnet Tomasz Kurianowicz den Roman von Goran Petrovic. Ein Held mit bankrottförderndem antizyklischen Verhalten, jede Menge urige Typen und kuriose Gestalten sowie eine filmschnittartig präsentierte, vom Autor spielerisch gehandhabte und zudem "hervorragend" übersetzte Geschichte machen das Lesen für den Rezensenten zum Vergnügen.
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