Fred Vargas

Das barmherzige Fallbeil

Kriminalroman
Cover: Das barmherzige Fallbeil
Limes Verlag, München 2015
ISBN 9783809026594
Gebunden, 512 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Waltraud Schwarze. Adamsberg ist zurück, und seine Ermittlungen führen ihn in die blutige Zeit der Französischen Revolution und in die tödliche Kälte Islands. Innerhalb weniger Tage werden die Leichen einer Mathematiklehrerin und eines reichen Schlossherrn in Paris entdeckt, die vermeintlich Selbstmord begangen haben. Die brutale Szenerie alarmiert zwar die Polizei, doch es scheint keine Verbindung zu geben. Bis Jean-Baptiste Adamsberg auf unauffällige Zeichnungen an beiden Tatorten aufmerksam wird. Kurz darauf stellt sich heraus, dass die Lehrerin vor ihrem Tod dem labilen Sohn des zweiten Toten geschrieben hat. Der Brief führt Adamsberg auf die Spuren einer verhängnisvollen Reise nach Island, die zehn Jahre zuvor stattfand - und von der zwei Personen nicht zurückkamen. Sowie in die Untiefen einer Geheimgesellschaft, die sich Robespierre und der Terrorherrschaft während der Französischen Revolution verschrieben hat.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 11.11.2015

Rezensent Elmar Krekeler weiß sehr gut, dass Fred Vargas' Romane keinen Faktencheck überstehen würden, sie erinnern ihn eher an Steppenläufer, die, einmal durch die Westernstadt geweht, allerhand Zeug in ihrem Innern aufgesammelt haben. Ins Salzkraut schießende Schlingarme sind Vargas poetisches Programm, frohlockt Krekeler, auch in diesem Fall: Adamsberg und seine wunderliche Brigade criminelle ermitteln bei verdächtigen Selbstmorden, die Spur führt nach Island und in eine geheime Gesellschaft von Robespierre-Anhängern. Ein kluges Wildschwein hilft weiter. Genau das richtige, schnurrt Krekeler vor Leseglück, für Novembertage.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.11.2015

Lothar Müller schätzt Fred Vargas als die "große Unruhestifterin" in dem Bündnis zwischen Kriminalliteratur und Realismus. Rationalität, Intelligenz, Geistesblitze sind daher auch nicht die Sache ihres Kommissars Adamsberg, sondern das Stochern im Nebel. Groß ist er auch in der Kunst, Ideen wie Kaulquappen in sich aufsteigen zu lassen. Müller mag das. Widerstandslos lässt er sich von der Autorin durch Falltüren in Sphären führen, die etwas quer zur Realität stehen, in diesem Fall nach Island zum Beispiel, oder in eine geheime Robespierre-Gesellschaft in Paris - eisig ist es in beiden dieser Welten. Dass der Fall heillos konstruiert ist, stört Müller dabei nicht im geringsten. Er gibt sich dem lustvollen Erzählen und wärmt sich am Atem der Geschichte.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 28.10.2015

Rezensentin Sylvia Staude ist begeistert von dieser Autorin und ihrem Können. Fred Vargas zaubert für Staude noch immer die besten Krimis, gut recherchiert und märchenhaft zugleich, charmant formuliert und mit Charakteren, die für den Schulunterricht taugen, wie Staude versichert. In diesem Fall schickt Vargas ihren kauzigen Ermittler nach Island und in die Fänge einer mysteriösen Robespierre-Gesellschaft, erfindet Spleens und Wendungen und eine Geschichte, an der sich die Rezensentin nicht sattlesen kann.