Francisco de Goya

Goya. Träume und Alpträume

Briefe
Cover: Goya. Träume und Alpträume
Ripperger und Kremers Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783943999570
Broschiert, 264 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit Anmerkungen herausgegeben von Markus Bernauer, Christiane Quandt und Martin Schwander. Aus dem Spanischen von von Christiane Quandt. Mit zahlreichen Abbildungen. Francisco de Goya gehört zu den berühmtesten Malern und Grafikern der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert und hinterließ mit seinen Historienbildern, Porträts, Zeichnungen und seinem druckgraphischen Werk ein äußerst vielfältiges Œuvre. Mit dem gesellschaftskritischen Zyklus "Los Caprichos", aus denen "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" als Redensart in die Alltagssprache übernommen wurde, und den "Schrecken des Krieges" (Desastres de la guerra) hat er bis heute gültige Bilder gegen Intoleranz, Hass und die Gräuel des Krieges geschaffen. Weniger bekannt ist, dass Goya auch ein sehr produktiver und amüsanter Briefeschreiber war, von dem mehr Korrespondenz überliefert ist als von den meisten anderen bildenden Künstlern seiner Zeit. Die Briefe an seinen Jugendfreund Martín Zapater geben Einblicke in die Sorgen des Familienvaters und des Malers, lassen seine Bemühungen um einen frühen künstlerischen Erfolg durchscheinen, erzählen von der gemeinsamen Leidenschaft für die Jagd, den Sorgen bei der Anlage von Geld und dem Tausch von Geschenken aller Art - darunter ein Hund und Mandelnougat. Vor allem aber lassen sie erahnen, wie er den zunehmenden Zwängen des höfischen und akademischen Dienstes in fantasievollen Tagträumereien zu entfliehen suchte. Die Briefe an den königlichen Hof, an adelige Gönner oder an die Kunstakademie zeugen dagegen vom Kampf des Malers um seine Eigenständigkeit als Künstler, berichten über Krieg und die Schrecken der französischen Besatzung sowie die nachfolgende Zeit der Restauration. Erstmals in deutscher Sprache bietet der vorliegende Band mit mehr als 155 Briefen und einer umfangreichen Auswahl an Abbildungen einen repräsentativen Blick in Goyas Welt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.02.2022

Rezensent Werner Busch verspürt nach der Lektüre der von M. Bernauer, C. Quandt und M. Schwander herausgegebenen Briefe Goyas den dringenden Wunsch, den Künstler und dessen Abgründe besser zu begreifen. Die reiche Bebilderung der im Band enthaltenen Briefe, größtenteils frühe an den Freund Martin Zapater, aber auch Geschäftskorrespondenz und Gesuche, bietet Busch die Möglichkeit, die teilweise rückhaltlos geäußerten Emotionen zu den Bildern ins Verhältnis zu setzen. Von der schieren Menge der abgedruckten Briefe abgesehen für Busch ein besonderes Vergnügen, das zugleich vermittelt, wie sorgfältig Goya seine Karriere verfolgte, so der Rezensent. Auch wenn der Band das Werk nur wenig erhellt, "atmosphärisch" schafft er einen Zugewinn für den Leser und Betrachter, versichert Busch.
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