Evelyn Schlag

Das L in Laura

Roman
Cover: Das L in Laura
Zsolnay Verlag, Wien 2003
ISBN 9783552052178
Gebunden, 213 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Laura lernt David in Lissabon kennen. Beide sind Gäste eines internationalen Poesiefestivals - sie, die glücklich verheiratete Dichterin aus Österreich - er, der berühmte Schriftsteller aus London, der ihr vom ersten Augenblick an ein Gefühl derNähe vermittelt. Zwischen ihnen bahnt sich eine Beziehung an, vor der beide zurückscheuen, wohl wissend, dass sie ihr nicht entkommen werden. Ein Roman über Liebe, Begehren und die Frage, wo der Verrat beginnt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.05.2003

Zwar findet die Rezensentin Meike Fessmann den Romantitel "etwas prätentiös", der Roman selbst hat ihr aber gut gefallen, weil er ein "heikles Terrain" betritt, nämlich das Terrain der "Intimität". Darüber hinaus sei die hier beschriebene Intimität eine der "ungewöhnlichen" Art: die Geschichte eines "gelingenden Dreiecksverhältnisses" zwischen einer verheirateten Lyrikerin, ihrem Mann und einem homosexuellen englischen Lyriker, den sie auf einer Dichterkonferenz kennen lernt. Während der Ehemann eher eine "Hintergrundfigur" bleibe, "präsent in einer Liebe, die Schutz und Freiheit gewährt", sei der englische Lyriker trotz körperlicher Abwesenheit immer anwesend, in der engen E-mail-Korrespondenz, die sich entspinne, und in der, trotz modernster Technik, "etwas ziemlich Altes" geschehe. Evelyn Schlags Roman ist für die Rezensentin eine Art "Versuchsanordnung", die sich die Frage stellt: "Gibt es Liebe, gibt es Erotik ohne Sexualität und lässt sich ein intimes Dreieck leben?" Das mache dieses Buch zu etwas viel Mutigerem als etwa Catherine Millets "Das sexuelle Leben der Catherine M.", denn letztlich seien "Wahllosigkeit" und "Serie" das "Bewegungsgesetz der Promiskuität". Intimität dagegen, so Fessmann, fängt da an, wo Bedeutungslosigkeit aufhört.
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