Erika Glassen (Hg.), Hasan Özdemir (Hg.)

Im Reich der Schlangenkönigin

Märchen, Schwänke, Helden- und Liebesgeschichten
Cover: Im Reich der Schlangenkönigin
Unionsverlag, Zürich 2010
ISBN 9783293100176
Gebunden, 342 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Türkischen von verschiedenen Übersetzern. Nachwort von Erika Glassen. Es war einmal, es war keinmal... beginnt so manches Märchen, das uns in die Welt der Feen, Riesen und Dämonen führt, ins Reich der Schlangenkönigin Şahmeran, dorthin, wo Zauberkräfte walten. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie sind durchlässig, als Schlupfloch dient ein Brunnen, den Sahmeran als Honigspeicher nutzt. Diese verwunschene Welt der orientalischen Märchen ist uns aus "Tausendundeine Nacht" vertraut. Das unerschöpfliche arabische Erzählwerk zeigt, dass Araber, Perser, Türken und Inder in vormoderner Zeit eine reiche, gemeinsame Märchen- und Mythentradition pflegten. Die türkischen Volkssänger und Märchenerzähler haben im kulturellen Schmelztiegel Anatolien Mythen verschiedener Herkunft übernommen und mit ihrer eigenen Tradition verbunden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.04.2010

Eingenommen ist Rezensentin Monika Carbe für diese Anthologie türkischer Märchen und Volkserzählungen, die Erika Glassen und Hasan Özdemir herausgegeben haben. Mit ihrem Zauber, ihrem Witz, ihrem Glanz und auch ihrem Grauen haben sie die Märchen, Schwänke, Helden- und Liebesgeschichten in ihren Bann gezogen. Sie schwärmt vom Reichtum der Phantasie, vom Spiel mit der Realität, von der Lust am Absurden, durch die sich die Geschichten auszeichnen. Allerdings sollte der Leser nach Ansicht Carbes mitunter starke Nerven haben, scheinen ihr einige Geschichten doch recht drastisch und grausam. Sie lobt die guten Übersetzungen, in denen die Märchen erstaunlich frisch wirken, die Nachweise mit Erläuterungen zu Themen und Begriffen sowie das Nachwort von Erika Glassen. Der Band ist ihres Erachtens nicht nur für Leser von Relevanz, die sich für türkische Märchen interessieren, sondern auch für Literaturwissenschafter, da er mitunter klassische Stoffe der Weltliteratur birgt.
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