Elmar Bereuter

Die Schwabenkinder

Roman
Cover: Die Schwabenkinder
F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, München 2002
ISBN 9783776623048
Gebunden, 400 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Winter 1868 in einem unwegsamen Gebirgstal. Im Frühjahr schickt die arme Bauernfamilie Meser ihren neunjährigen Sohn Kaspanaze auf den Kindermarkt nach Ravensburg, wo er von einem grausamen Bauern ersteigert wird. Doch schon bald erträgt er dieses Leben nicht mehr und läuft davon. Eine abenteuerliche Flucht beginnt. Jahrhundertelang zogen wie Kaspanaze viele "Schwabenkinder" - meist nur dürftig bekleidet - in Zügen über die oftmals noch schneebedeckten Alpen nach Oberschwaben, umd dem Hunger zu entkommen und für die Familien daheim ein wenig Geld zu verdienen. Dieses Buch erzählt anhand eines bewegenden Einzelschicksals vom Leben jener Kinder und enthüllt zugleich ein Stück Zeitgeschichte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.02.2003

Ab dem 17. Jahrhundert trieb es arme Kinder aus der Südschweiz auf der Suche nach Arbeit über die Alpen ins heutige Baden-Württemberg, erklärt der Rezensent Karl-Markus Gauß. Dort angekommen wurden sie auf den sogenannten "Kindermärkten" als billige Arbeitskräfte an die ortsansässigen Bauern verkauft und ausgebeutet. Elmar Bereuters "historischer Roman" illustriere dieses "grausame Kapitel europäischer Regionalgeschichte" an dem Einzelschicksal eines Jungen, den es "aus der Armut zu Hause in das Elend der Fremde" verschlägt und der schließlich ausbricht. Seltsam nur, findet Gauß, dass dem Roman ein "Geleitwort" vorangestellt sei, in dem die Ministerpräsidenten der fünf im Roman angesprochenen Länder sich zur "gemeinsamen Geschichte von Unrecht, Elend, Ausbeutung" bekennen.
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