Douglas Coupland

Marshall McLuhan

Eine Biografie
Cover: Marshall McLuhan
Tropen Verlag, Stuttgart 2011
ISBN 9783608503067
Gebunden, 221 Seiten, 18,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Nicolai von Schweder-Schreiner. Wer wäre besser geeignet, das Leben und Werk des großen Kommunikations-Gurus Marshall McLuhan nachzuerzählen, als Douglas Coupland. Er bringt uns das Leben eines exzentrischen Denkers nahe. Gleichzeitig hilft er uns mit McLuhan zu verstehen, wie wir im total vernetzten 21. Jahrhundert leben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.07.2011

Douglas Couplands Biografie des Medientheoretikers Marshall McLuhan, der heute hundert Jahre alt geworden wäre, ist auf jeden Fall eine der "originellsten Persönlichkeitsdarstellungen" der Gegenwart, muss Daland Segler zugeben. Das findet der Rezensent angesichts des so unkonventionellen Denkers McLuhan auch angemessen und so folgt er Coupland zum Beispiel  durchaus willig in seine für das Biografie-Genre riskante Einfühlen in das letzte Lebensjahr des Medientheoretikers. Segler findet in diesem Buch die Widersprüche der Persönlichkeit McLuhans, der neben seinen bahnbrechenden Arbeiten zur Medientheorie Professor für Rhetorik der Renaissance und gläubiger Katholik war, gelungen dargestellt. Allerdings findet er, dass sich der durch seinen Roman "Generation X" bekannte Autor in seiner Biografie allzu eitel selbst in Szene setzt, und so kann er sein Rekurrieren auf seine eigene Rolle, Spielereien wie dem Abdruck eines Routenplaners oder den wiederholten Reflexionen über das Problem des Biografieschreiben nicht allzu viel abgewinnen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.06.2011

Allerbestens belehrt und unterhalten fühlt sich Daniel Grinsted von dieser kurzen Biografie des Urvaters der Medientheorie. Besonders gelungen scheint ihm, wie Coupland die äußerlichen biografischen Stationen McLuhans mit Elementen seiner Theorien verbindet. MacLuhan wurde durch seinen Satz "The Medium is the Massage" (ja, nicht message!) und seine Prägung vom "globalen Dorf" zum Popstar. Grinsted schildert, wie Coupland bestimmte Techniken seines kanadischen Landsmanns aufnimmt und variiert - besonders die episodenhafte und puzzleähnliche Schreibweise. Wer nicht immerzu nur lesen will, kann in dem Buch übrigens auch einen Autismustest ausfüllen, merkt der beschwingte Rezensent noch an.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.06.2011

Mit großem Vergnügen hat Kilian Trotier diese McLuhan-Biografie von Douglas Coupland gelesen. Was möglicherweise auch damit zu tun hat, dass Coupland sich kaum mit den Medientheorien McLuhans beschäftigt und mehr mit der Person selbst und ihren medizinischen Besonderheiten (McLuhans Gehirn wurde von einer zusätzlichen Arterie versorgt, was nicht nur positive Folgen hatte). So entsteht für den Rezensenten ein sehr lebendiges Bild des kanadischen Medientheoretikers. Auch die Erzählweise Couplands, mit ihren Sprüngen, Einschüben oder Bezugnahmen auf Amazon- oder Wikipediaeinträgen, haben dieser "durch und durch ungewöhnlichen" Biografie zu ihrer Originalität verholfen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.05.2011

Mit Gewinn und großem Vergnügen hat Michael Köhler augenscheinlich diese Biografie Marshall McLuhans aus der Feder des Schriftstellers Douglas Coupland gelesen, wobei er betont, dass es sich um eine literarische, verspielte Lebensbeschreibung handelt, keine Biografie im strengen Sinne. Coupland interessiert sich für McLuhan als den "konservativen Knochen", der mit seinen Studien zur Renaissance-Rhetorik, seinem Katholizismus und seiner Technikfeindlichkeit zum großen Medienguru der sechziger Jahre werden konnte. "Könner der Verachtung sind prosaisch ergiebig", freut sich Köhler darüber, der McLuhan hier ebenso als schrulligen Gelehrtenkauz erlebte wie als ersten Großtheoretiker des Goldenen Kalbs, der unter den Medien ebenso litt wie unter den "Trotteln", die sie generierten.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.04.2011

Durchaus aufschlussreich scheint Rezensentin Doris Akrap diese Biografie über den Medientheoretiker Marshall McLuhan von Douglas Coupland. So hat sie bei der Lektüre etwa erfahren, dass McLuhan die Entwicklung der Kommunikationstechnologie insgesamt keineswegs begrüßte, dass er ein "Meister der Mustererkennung" (Coupland) war, ein enges Verhältnis zu seiner Mutter hatte und welche Rolle die Anomalien in McLuhans Gehirn spielte. Das Buch vermittelt für sie einen guten Einblick in die "Genialität" als auch in die "Debilität" des Medientheoretikers. Und nicht zuletzt zeugt es in ihren Augen auch von Couplands eigener "schrulligen Art".