Klappentext
Ausgewählt und aus dem Italienischen übersetzt von Christoph Ferber. Mit einem Nachwort von Pietro De Marchi. Die Gedichte von Donata Berra erinnern uns daran, dass Poesie ursprünglich und über lange Zeit an Musik gebunden war. So prägen Klang und Rhythmus auch die hier versammelten Texte; sie fassen das Inhaltliche ein, tragen es und lassen die einzelnen poetischen Gebilde wie intime Kammermusik erklingen.Diese Gebilde entzünden sich nicht selten an kleinen, vermeintlich unscheinbaren Betrachtungen, die sich in der Folge assoziativ und fast unmerklich weiten und so zu existenziell grundlegenden Bildern werden, zu Traumbildern der Abwesenheit, der Erwartung oder - im Anblick des Meeres - der Grenzenlosigkeit.Christoph Ferber hat aus den vier bisherigen Gedichtbänden, insbesondere aus "A memoria di mare", eine Auswahl zusammengestellt, die uns die Autorin in ihrer Komplexität, aber auch in ihrer oft zerbrechlichen Schlichtheit nahebringen will. Ein paar bis anhin unveröffentlichte Gedichte ergänzen den Band.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.09.2019
Für Niklas Bender ist die italienische Gegenwartslyrik eine Sache für Spezialisten. Allerdings kann er die von Christoph Ferber besorgte Auswahl aus den Gedichten von Donata Berra nur jedem empfehlen. Zu entdecken ist laut Rezensent sprachlich Klangvolles und thematisch Anregendes, Fische etwa, Mandeln und immer wieder die Verwandlung vom Konkreten ins Abstrakte. Alliteration und Wiederholung sind Berras bevorzugte Verfahren, so Bender, der sich an den Gesang aber auch an die Arbeiten der Oulipo-Gruppe erinnert fühlt. In den späteren Texten weicht das Spielerische der Melancholie und einem "präsenteren Lebenskontext", erklärt er.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.07.2019
Roman Bucheli gibt sich den Versen von Donata Berra und ihrer lockenden, lautmalerischen, sinnlichen Kraft gerne hin. Kaum wagt er zu behaupten, dass es um ein verstandesgemäßes Verstehen geht bei diesen Texten, die Christoph Ferber laut Bucheli so kongenial übertragen hat. In erster Linie geht's jedenfalls um den Klang, den Sprachwitz, die Erotik der Laute, meint er. Und die erfasst der Leser auch im mit abgedruckten Original ganz intuitiv, versichert der Rezensent. Berras poetisches Verfahren nennt Bucheli auch ein Kitzeln mit Wörtern.
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