Dirk Kemper

Das außergewöhnliche Leben des Friedrich Joseph Haass

Biografie einer Legende
Cover: Das außergewöhnliche Leben des Friedrich Joseph Haass
Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2021
ISBN 9783451390517
Gebunden, 320 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Der deutsche Arzt Friedrich Joseph Haass wird im Volksmund bis heute der "heilige Doktor von Moskau" genannt. Als Modearzt der Moskauer Oberschicht nach Russland gegangen, nimmt er sich immer mehr der Ärmsten der Armen an, verbessert die Situation der nach Sibirien Verbannten, versorgt Obdachlose und Cholerakranke. Sein gesamtes Vermögen setzt er dafür ein und stirbt schließlich verarmt. Eine Biografie über einen in Deutschland wenig bekannten Mann, der bald selig gesprochen werden soll.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.06.2022

Kerstin Holm freut sich über Dirk Kempers Biografie des zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Moskau praktizierenden deutschen Arztes Joseph Haas. Haas als sozialmedizinischer Reformer, der die Fußfessel "humaner" gestaltete, einen ärztlichen Notfalldienst ins Leben rief und auf Naturheilmittel setzte, erscheint Holm im Text vor dem Hintergrund der geistes- und wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklungen seiner Zeit. "Profund" findet sie Kempers Arbeit in der Darstellung der Voraussetzungen aus Tradition, Progression und Reaktion, mit denen Haas agierte. Haas erscheint Holm hier als Mann beharrlicher Nächstenliebe.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.02.2022

Rezensent Ulrich M. Schmid liest Dirk Kempers kulturhistorische Darstellung der Vita des Mediziners und Menschenfreundes Friedrich Joseph Haass mit Gewinn. Über die Wohltätigkeit des in Russland praktizierenden Arztes berichtet der Autor laut Schmid mit gebührendem Respekt, aber nicht unkritisch. Gut gefällt Schmid, dass der Autor die Lebensgeschichte einbettet in medizinhistorische Überlegungen und eine Darstellung der Kämpfe zwischen traditioneller und romantischer Medizin um 1800. Der Legendenbildung um Haass arbeitet der Autor konsequent genug entgegen, findet der Rezensent.