Dietmar Rothermund

Indien

Aufstieg einer asiatischen Weltmacht
Cover: Indien
C.H. Beck Verlag, München 2008
ISBN 9783406570674
Gebunden, 336 Seiten, 26,90 EUR

Klappentext

Indien: ein riesiges Land, das von seinen Traditionen und bitterer Armut in einem Dämmerschlaf gehalten wird. Dieses im Westen verbreitete Bild ändert sich dramatisch. Der Riese erwacht, schneller als gedacht. Dietmar Rothermund beschreibt die politischen Voraussetzungen des Aufschwungs: die indische Demokratie, die Rolle der Bundesstaaten, und das immer selbstbewußtere Auftreten der Atommacht. Er zeigt, wie Indien vor allem in der Informationstechnologie eine führende Stellung errungen hat und was das für die Zentren des Booms bedeutet. Dort dominiert inzwischen eine gebildete, englischsprachige, konsum- und aufstiegsorientierte Mittelklasse, die immerhin rund 200 Millionen Menschen umfaßt. Zugleich lebt jeder dritte Inder in Armut. Die Bevölkerungsexplosion, die Fortdauer des Kastenwesens und die zunehmende Wasserknappheit machen sie zu Verlierern des Wachstums. Die unzureichende Energieversorgung und Infrastruktur sind weitere Schattenseiten des Booms.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.08.2008

An der Kompetenz des Autors in Sachen Indien hat Ulrich Miksch keinen Zweifel. Schließlich war Dietmar Rothermund Professor für die Geschichte Südostasiens und hat dem Thema bereits viele Publikationen gewidmet. Der nun vorliegende Band erscheint dem Rezensenten geeignet, das heutige Indien vor dem Hintergrund des 20. Jahrhunderts zu verstehen. Die historischen Stationen des Subkontinents vom Wendepunkt der Befreiung 1947 bis hin zur Liberalisierung des Binnenmarktes und der Wettbewerbsfähigkeit auch in westlichen Wirtschaftsdomänen kann Miksch hier nachlesen. Ebenso setzt ihm der Autor die militärischen und sozialen Komponenten dieser Entwicklung auseinander und er erinnert daran, dass in Indien vieles dennoch beim Alten geblieben ist, Stichwort Armut. Was Miksch bei aller Information, die ihm der Band bietet, etwas vermisst, ist eine Quintessenz, eine Lehre, die aus dem entwicklungspolitischen Modell Indien seiner Ansicht nach doch zu ziehen sein müsste.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.06.2008

Positiv aufgenommen hat Helmut Heinzlmeir dieses Buch über die aufsteigende Weltmacht Indien, das Dietmar Rothermund vorgelegt hat. Er schätzt die faktengesättigte Darstellung des Indologen, dem es gelinge, die Vielgestaltigkeit dieses riesigen Landes vor Augen zu führen. Eingehend berichtet Heinzlmeier von Spannungen, Widersprüchen und krassen Gegensätzen zwischen Reich und Arm, verschiedenen Völkern und Religionen auf dem Subkontinent. Er attestiert dem Autor, das enorme Wirtschaftswachstum des Landes überzeugend darzustellen, ebenso wie die politischen Beziehungen Indiens zu China und den USA. Insgesamt gewährt das Buch seines Erachtens einen höchst kenntnisreichen Einblick in die indische Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik.
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