Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-145

Band 4: Polen. September 1939 - Juli 1941
Cover: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-145
Oldenbourg Verlag, München 2011
ISBN 9783486585254
Gebunden, 751 Seiten, 59,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben im Auftrag des Bundesarchivs, des Instituts für Zeitgeschichte und des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg von Klaus-Peter Friedrich. Band 4 dokumentiert die Judenverfolgung in Polen zwischen September 1939 und Juli 1941. Nirgendwo in Europa lebten so viele Juden wie in Polen; an die zwei Millionen von ihnen fielen bereits im September 1939 unter deutsche Herrschaft. Sie wurden von Anfang an auf brutalste Weise diskriminiert, verfolgt und in Gettos gesperrt, wurden Opfer von Deportationen und Massenerschießungen. Dies zeichnet die Dokumentation aus den verschiedensten Perspektiven nach, von der Rede Adolf Hitlers bis hin zu den Briefen und Tagebucheintragungen der verzweifelten Opfer und ihren Versuchen der Selbsthilfe. Die wissenschaftliche Edition kann zugleich als Schriftdenkmal für die ermordeten Juden Europas gelesen werden: von Lehrern, Forschern, Studenten und von allen Interessierten, die sich mit dem Holocaust auseinandersetzen wollen. Der Band umfasst rund 300 zeitgenössische Zeugnisse der Verfolger und der Opfer, aber auch der nichtjüdischen Bevölkerungsmehrheit. Sie sind wissenschaftlich kommentiert und werden zum weit überwiegenden Teil erstmals veröffentlicht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.09.2011

Mit hohem Lob bedenkt Sybille Steinbacher den nun vorliegenden vierten Band der Holocaust-Dokumentation des Bundesarchivs, des Instituts für Zeitgeschichte in München und des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg. Das Werk versammelt nach ihren Angaben über 300 Quellen zur Judenverfolgung in Polen zwischen September 1939 und Juli 1941, darunter Akten deutscher Funktionäre, Zeitungsartikel, Flugblätter, Dokumente aus der Tageschronik des Ghettos Litzmannstadt, Tagebücher, Briefe, Berichte ausländischer Beobachter und Quellen aus Dossiers der polnischen Exilregierung. Der Prozess der Entrechtung, Enteignung und Ghettoisierung wird für Steinbacher so "eindrücklich" dokumentiert. Sie schätzt die Qualität der Edition und lobt die genauen Register, dank derer sich der Band auch als ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk verwenden lässt. Darüber hinaus bietet der Band mit seiner Auswahl und chronologischen Zusammenstellung der Quellen in ihren Augen ein perspektivenreiches, komplexes, höchst dichtes und differenziertes Bild der Besatzungswirklichkeit und der Lage der Verfolgten.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2011

Eine "eindrucksvolle" Dokumentation der Lebens- und Überlebensbedingungen der polnischen Juden von 1939 bis 1941 sieht Bernward Dörner im nun vorliegenden vierten Band der Edition "Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland". Anhand einer Vielzahl von Quellen führt das Werk für ihn vor Augen, wie sich die Situation der polnischen Juden seit dem Überfall auf Polen zunehmend verschlechterte. Dabei werden seines Erachtens die verschiedenen Stufen der Verfolgung von der Stigmatisierung und Demütigung über die systematische Entrechtung hin zur Ausplünderung, Ghettoisierung, Tötung sichtbar. Dörner beschränkt sich in seiner Besprechung des Werks darauf, die Chronik der Ereignisse im Blick auf die Verfolgung der polnischen Juden nachzuzeichnen. Über das Buch selbst, die Auswahl und Kommentierung der Quellen erfährt der Leser allerdings so gut wie nichts.
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