Daniel Siemens

Sturmabteilung

Die Geschichte der SA - Mit zahlreichen Abbildungen
Cover: Sturmabteilung
Siedler Verlag, München 2019
ISBN 9783827500519
Gebunden, 592 Seiten, 36,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Karl-Heinz Siber. Dies ist die erste umfassende Geschichte der SA. Daniel Siemens beschreibt darin den Aufstieg der Ordnertruppe, die für die Hitlerbewegung den Straßenkampf gegen die politischen Feinde ausfocht. Bis zu den frühen dreißiger Jahren verwandelte sich die SA dann von einer Schlägertruppe zum entscheidenden Faktor bei der Machteroberung der Nationalsozialisten. In seinem Standardwerk zeigt Daniel Siemens zudem, wie sogar nach den Säuberungen beim "Röhm-Putsch" 1934 die SA eine überraschend aktive Rolle in der nationalsozialistischen Eroberungs- und Vernichtungspolitik und dem Holocaust spielte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.2019

Sven Reichardt liest die Arbeit von Daniel Siemens als Ergänzung zu Peter Longerichs Buch von 1989. Vor allem für die Jahre ab 1934 kann ihm der Autor neue Quellen und Belege für das Fortwirken der SA auch nach der Ermordung von Röhm liefern. Als Überblicksdarstellung bietet der Band im ersten Teil laut Reichardt zwar nichts Neues, kann jedoch im zweiten Teil mit Ausführungen über die Expansionsbestrebungen und den weiterhin starken Einfluss und die Gewaltaktionen der SA punkten. Das Fehlen von Informationen über die SA auf dem Land und über Paramilitarismus in Europa vor '33 wird für Reichardt schließlich auch durch die erstmalige Auswertung des Tagebuchs von Viktor Lutze wettgemacht.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 27.07.2019

Rezensent Rudolf Walther ist dem Historiker Daniel Siemens dankbar, dass er in seiner Geschichte der SA einige tendenziöse Falschdarstellungen entlarvt. Beispielsweise zeige er, dass die SA eben nicht ausschließlich aus Pöbel bestand, und mache deutlich, dass diese Darstellung dem deutschen Bürgertum im Nachhinein als Distanzierungsmöglichkeit gegenüber dem Nationalsozialismus diente. Generell findet der Kritiker, dass die Rolle der Sturmabteilung im Zweiten Weltkrieg bis heute zu wenig aufgearbeitet wurde. Deshalb erscheint ihm Siemens Buch umso wertvoller, vor allem, da es ihm zufolge sowohl die Verbindungen zwischen SA und NS genauer ausleuchtet als auch die Entstehung der SA in der Weimarer Republik und die Mentalität ihrer Anhänger schildert.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 02.07.2019

Melanie Longerich schätzt an dem Buch des Historikers Daniel Siemens die Nüchternheit und die intensive Arbeit mit Archivmaterial und aktueller Forschung. Als Gesamtdarstellung der SA im Nationalsozialismus überzeugt der Band sie mit seinen Einblicken in die Entwicklung und Organisation der Sturmabteilung, ihre Pläne und ihre Rolle nach der Ermordung ihres Führers Ernst Röhms und später während des Zweiten Weltkriegs. Nicht zuletzt wegen der "beunruhigenden" Parallelen zu heutigen Verhältnissen, die Longerich bei der Lektüre erkennt, möchte sie das Buch empfehlen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.06.2019

Rezensentin Isabell Trommer lobt den weitgehend ruhigen, sachlichen Ton und die Genauigkeit von Daniel Siemens' Studie über die Geschichte der Sturmabteilung. Ihre Entwicklung vom paramilitärischen Wehrverband zur wichtigen Stütze des Nationalsozialismus arbeitet der Autor laut Trommer detailliert heraus, indem er die Ideologie, die Gewaltformen und die Integrationskraft der Organisation sowie ihre gesellschaftliche Bedeutung betrachtet und dabei auf Widersprüche und Wendepunkte hinweist. So lernt Trommer etwa, dass die SA nicht nur aus Schlägern bestand oder auch, wie grundsätzlich der Antisemitismus für die Abteilung war.
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