Klappentext
Mit Fotografien von Manfred Hamm und Thomas Bomm. In Berlin gibt es eine weltweit einzigartige Dichte von Bauten aus der Zeit der Postmoderne, die gerade wiederentdeckt werden und die es neu zu verstehen gilt. Die Stadt und Zeit ermöglichten die in Form und Erscheinung widersprüchlichsten Architekturen der international wichtigsten Baumeister dieser Ära. Es sind veritable gebaute Manifeste der achtziger Jahre, die dem Westen der geteilten Stadt, kurz vor Mauerfall und Wiedervereinigung, ein neues Gesicht verliehen.
Claudia Kromrei stellt in diesem Band 30 Wohnhäuser vor, die rund 30 Jahre nach ihrem Entstehen aus heutiger Perspektive interpretiert und neu fotografiert wurden. Durch einheitliche Grundrisszeichnungen, die die jeweiligen Wohnkonzepte deutlich machen, lassen sich die strukturellen Ähnlichkeiten, unabhängig von den unterschiedlichen architektonischen Ausdrucksmitteln, präzise herausarbeiten.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.12.2018
Für Peter Richter ist Claudia Kromreis Architekturbuch eines der anregendsten des Winters. Wie souverän die Autorin dreißig Wohnbauten der sogenannten PoMo der Achtziger auf ihre theoretischen Absichten und ihre praktische Ausführung hin analysiert, findet er erstaunlich. Die so zutage tretende Leistung beziehungsweise Fragwürdigkeit der Bauten kann Richter sodann anhand der Fotografien von Thomas Bomm und Manfred Hamm nachvollziehen, ungeschönt, aber auch nicht denunziert, wie er betont. Die ebenfalls abgedruckten Grundrisse findet er aufschlussreich. Dass die der IBA 1987 folgenden Häuser nicht so unintelligent waren, wie gemeinhin angenommen, ist ein Schluss, den der Rezensent aus Lektüre und Anschauung zieht, ein anderer ermisst die Tragik so mancher Architektur von Ungers und Co. Auch das muss ein solches Buch abbilden beziehungsweise der Betrachter aushalten, meint Richter.
Lesen Sie die Rezension bei
buecher.deThemengebiete
Kommentieren