Claudia Bertling Biaggini

Giorgione: pictor et musicus amatus - Vom Klang seiner Bilder

Eine musikalische Kompositionsästhetik in der Malerei gegen die Aporie der Norm um 1500
Cover: Giorgione: pictor et musicus amatus - Vom Klang seiner Bilder
Georg Olms Verlag, Hildesheim 2011
ISBN 9783487144986
Gebunden, 396 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Mit 89 Abbildungen. Mit 89 Abbildungen. "Giorgione und die Musik" ist bislang als Thema überwiegend in Bezug auf den Bildinhalt untersucht worden. Im vorliegenden Buch über Giorgione (1477/78-1510) werden seine Gemälde erstmalig auf ihre musikalische Struktur hin analysiert. Wesentlich ist die zentrale Erkenntnis, dass die Entwicklung der Malerei und die musikalische Kompositionstechnik um 1500 in engem Bezug zueinander stehen. Der Musiktheoretiker Franchino Gaffurio, der Maler Leonardo da Vinci und der Mathematiker Luca Pacioli gaben bedeutende Anstöße zum Wandel in der venezianischen Malerei. Bereits hier deutet sich der Einfluss der artes liberales auf eine neue Kunstauffassung zu Beginn des Cinquecento an. Pionier eines harmonikalen Klangbildes war aber der allseits geschätzte Maler und Musiker Giorgione, in dessen Bildern sich musikalisch-mathematische Strukturen aufzeigen lassen. Auf diese Weise ist seine Kunst ein erstes Beispiel für die Affinität von musikalischen und visuellen Phänomenen in der Malerei, die in den nachfolgenden Jahrzehnten, etwa bei Tizian, wie selbstverständlich angelegt ist.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.11.2011

Erhellend scheint Franz Zelger diese genaue Untersuchung des Zusammenhangs von Giorgiones Malerei und der Musik um 1500 von Claudia Bertling Biaggini. Zwar kennt der Rezensent zahlreiche Bücher, die sich mit Giorgione als Musiker und Maler befassen. Der Aspekt, den Biaggini analysiert, wurde seines Erachtens aber bislang kaum erforscht. Er attestiert der Autorin, die einzelnen Elemente in der Malerei des Künstlers im Zusammenhang mit der zeitgenössischen Musiktheorie vor dem kulturgeschichtlichen Hintergrund zu analysieren. Die Kunst Giorgiones wird für ihn dabei verständlich als ein "erstes Beispiel für die Verwandtschaft von musikalischen und visuellen Phänomenen in der Malerei".