Christoph Meckel

Seele des Messers

Gedichte
Cover: Seele des Messers
Carl Hanser Verlag, München 2006
ISBN 9783446208049
Kartoniert, 80 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

"Christoph Meckels Gedichte bilden das Kontinuum und das Zentrum seines Oeuvres", schrieb Wulf Segebrecht in der F.A.Z. Im vorliegenden Band setzt Meckel seine poetischen Erkundungen fort. Öffentlichkeit und Privatheit, Propaganda und Stille, das sind die Gegensätze, in denen seine Gedichte unsere Gegenwart und unsere heutige Existenz sehen. Und in ihrem Eigensinn, ihrem Widerspruchsgeist und in ihrer sprachlichen Schönheit stellen sie der öffentlichen Sprache eine Kraft entgegen, die nur in der Poesie möglich ist.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.01.2007

Kann man begeisterter schreiben über einen Dichter? Beatrix Langner lässt Christoph Meckel, diesen ihrer Meinung nach noch immer verkannten "Sprachartisten", hochleben. Anlass sind die 52 neuen Gedichte in der neuen Lyrik-Reihe des Hanser Verlag. Und was Langner darin alles entdeckt: "Gebrochene Existenzen", "Szenerien wie nach geschlagenen Schlachten", aber auch den Dichter als glücklichen Menschen, der sogar Prospero zu trösten vermag. Das alles "so souverän" in "Sprachgeschehen" übersetzt, dass Langner lange suchen muss, um (die einzige) verunglückte Metapher zu finden. Meckel nennt sie einen "vollendeten Klangvirtuosen", reifer denn je, der auch gut auf poetologische Manierismen verzichten kann. Von einem unruhigen, auf Daktylen und Anapästen fußenden Gestus, mit dem Profanes wie das "globale Transportwesen" verhandelt wird, über "jede nur denkbare Modulation" lässt sich die Rezensentin tragen hin zu ländlichen Meditationen - "keine kritische Gegenwartssichtung mehr".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.01.2007

Beate Tröger macht im jüngsten Gedichtband von Christoph Meckel trotz des kriegerisch wirkenden Titels einen Hang zur resignativen Klage aus und das missfällt ihr offensichtlich. Es handelt sich bei den Texten um rund 50 Gedichte in freiem Rhythmus, in denen abwechselnd die Poesie besungen und eine Weltklage angestimmt wird, wobei die negativen Reflexionen überwiegen, konstatiert die Rezensentin. Durch die Fülle der Metaphern erscheinen ihr die Gedichte insgesamt etwas angestrengt, wie sie moniert. Wenn aber wiederholt die "Leere" als Fluchtpunkt der Texte beklagt wird, dann klingt das in den Ohren Trögers schon bald ziemlich abgenutzt und so ist für sie dieser Gedichtband vor allem eins: larmoyant.
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