Franz Josef Czernin

staub. gefässe

Gesammelte Gedichte
Cover: staub. gefässe
Carl Hanser Verlag, München 2008
ISBN 9783446230682
Gebunden, 264 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Mit einem Essay von Martin Mosebach. Franz Josef Czernin gilt über Deutschland hinaus als einer der ungewöhnlichsten Dichter unserer Zeit. Für "staub.gefässe" hat er zum ersten Mal eine umfassende Auswahl zusammengestellt, die alle Facetten seiner Dichtung wiedergibt. Martin Mosebach führt mit einem kritischen Text in Czernins Schaffen ein. Ein umfangreiches und weitverzweigtes poetisches Werk wird so in seiner ganzen Spannweite sichtbar gemacht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.05.2009

Regelrecht ins Schwärmen gerät Rezensentin Ilma Rakusa über diese Gedichte von Franz Josef Czernin. Sie zählt sie zu den "interessantesten" in der deutschsprachigen Gegenwartslyrik. Czernin ist für sie ein "poeta doctus" mit einem einzigartigen Stil, in dem sich "mathematische Stringenz" und "mystisches Pathos" zu einer unverwechselbaren Mischung verbinden, die durch Paradoxien zu bezwingen weiß. Sie attestiert dem Dichter, souverän den Ton der großen Dichter zu beherrschen und ebenso souverän einen eigenen hervorzubringen, indem er nämlich "Formeln und alltägliche Idiomatik" entautomatisiere. Obwohl die Gedichte auf Rakusa oft rätselhaft wirken, kann sie sich ihrem Sog nicht entziehen, wie sie bekennt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.04.2009

Mutig im Hinschauen auf den Riss in der Sprache. So erscheint Thomas Poiss der Dichter Franz Josef Czernin in dieser "konzentrierten", doch nicht chronologischen Auswahl. Dass Czernin Sprache mechanisch und organisch erfährt und diese Erfahrung dem Leser seiner Gedichte syntaktisch, Sprache fragmentierend, vermittelt, dass er Redewendungen und das darin versteckte Weltbild einer Revision unterzieht und dadurch irritiert, empfindet Poiss als befreiend. Mit seinen anfänglichen Verständnisschwierigkeiten hält der Rezensent aber auch nicht hinterm Berg. Neben mythisch-religiösen, erotischen und poetologischen Dimensionen erschließt sich ihm die ganze "Potenz der Sprache" erst durch den Mut zur hermeneutischen Erfahrung.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.01.2009

Anstatt sich der öffentlichen Kritik beziehungsweise der Verteidigung von Franz Josef Czernin anzuschließen, rät Tobias Lehmkuhl dazu, sich ein eigenes Bild von diesem umstrittenen Autor zu machen. Der vorliegende Band mit einer Auswahl aus Czernins lyrischem Werk scheint ihm dazu geeignet. Ob hoher Ton und Erhabenheit oder doch bloß schulmeisterliches Wortgeklapper - Lehmkuhl liest bereits veröffentlichte Texte sowie Neues von Czernin und bleibt seinerseits "ratlos zurück". Auch eine legitime Lektüreerfahrung, meint er.
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