Christian Lehnert
Der Gott in einer Nuss
Fliegende Blätter von Kult und Gebet

Suhrkamp Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783518425862
Gebunden, 237 Seiten, 20,00 EUR
ISBN 9783518425862
Gebunden, 237 Seiten, 20,00 EUR
Klappentext
Über Sinn und Aufbau der kultischen Handlungen und Texte, die als Gottesdienst oder Messe im Zentrum religiöser Praxis des Christentums stehen, ist viel geschrieben und spekuliert worden - meistens in theoretisch-theologischer Absicht. Christian Lehnert, selbst Theologe, wählt für seine Annäherung an dieses Zentralgeschehen des Kults einen besonderen, seinen eigenen Weg. In der für ihn typischen Gattungsmischung von Reflexion, Schau und Erzählung nähert sich Lehnert den feststehenden Formen des kultischen Vollzugs, deren Bedeutung vielen längst verloren ist: Kyrie, Gloria, Glaubensbekenntnis, Abendmahl.
BuchLink. In Kooperation mit den Verlagen (Info):
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 10.08.2017
Hymnisch bespricht Rezensent Sebastian Kleinschmidt diese Textsammlung des spätberufenen Theologen und Dichters Christian Lehnert, der ihm wie ein "Roberto Calasso des unverbrauchten Protestantismus" erscheint. Feinsinnig, tiefgründig und voller Klarheit sind Lehnerts Gedanken über Kult und Gebet, schwärmt der Kritiker, der in den analog zum kirchlichen Messgesang komponierten Texten über Liturgie, Glaube und Unglaube sowohl Bachs Moll als auch Mozarts Dur vernimmt. Und wenn Lehnert hellsichtig und assoziationsreich über die Natur der religiösen Sprache oder die Fehlbarkeit des Menschen sinniert, erscheint ihm der Dichter gar wie ein naiv und frohsinnig "staunendes Kind" auf den Spuren von Novalis.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.03.2017
Rezensent Johann Hinrich Claussen sucht verzweifelt das lesenswerte theologische Buch und findet es mit Christian Lehnerts Einlassungen zur Liturgie. Dass der Autor evangelischer Theologe und moderner Lyriker ist, kommt den 82 Miniessays laut Claussen zugute, in denen der Autor sich den Stationen des Gottesdienstes und des Gebets zuwendet. Dass Lehnert persönliche Erinnerungen, Assoziationen und theologische wie historische Tiefenbohrungen miteinander zu verbinden weiß und die Textteile nicht auseinanderfallen, sondern ein feines Gewebe bilden, wie der Rezensent versichert, macht die Lektüre für Claussen angenehm. Die Krise des Gottesdienstes und seine Paradoxie erscheinen so für ihn in großer Zugespitztheit und Klarheit.
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