Charles Kupchan

Die europäische Herausforderung

Vom Ende der Vorherrschaft Amerikas
Cover: Die europäische Herausforderung
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2003
ISBN 9783871344831
Gebunden, 319 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Friederich Mielke. Der Krieg im Irak hat deutlich gemacht, dass die USA jederzeit nach Gutdünken handeln werden, um ihre Interessen wahrzunehmen. Zur Not auch gegen die Weltmeinung. Doch damit verspielt Amerika sein kostbarstes Gut - die internationale Legitimität. Washington hat einen Kurs eingeschlagen, der das Ende des amerikanischen Zeitalters heraufbeschwört - allein Europa ist in der Lage, ein wirksames Gegengewicht zu bilden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.12.2003

Charles Kupchans Studie über das "Ende der Vorherrschaft Amerikas" hat Rezensent Thomas Leuchtenmüller nicht wirklich begeistert. Zwar finden Kupchans provokante Diagnosen, wonach die Vormachtstellung der USA momentan von einer Koexistenz mehrerer Machtzentren abgelöst wird, insgesamt Leuchtenmüller Zustimmung - zumal Kupchan seine Gedanken systematisch untermauere. Zudem bescheinigt Leuchtenmüller dem Buch, "verständlich und eindringlich formuliert" zu sein. Doch die gelungenen Analysen können über eines nicht hinwegtäuschen: das Fehlen einer "umwälzenden, schlüssigen Vision". Als störend empfindet Leuchtenmüller daneben besonders die Gemeinplätze, Redundanzen und bescheidenen Tipps des "Politikprofis". Derentwegen hat er das Buch dann auch "enttäuscht ins Regal" gestellt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.11.2003

Als "herausragend", "scharfsinnig", "exzellent" lobt Rezensent Werner Link Charles Kupchans Buch über das "Ende der Vorherrschaft Amerikas". Wie Link berichtet, werden sich nach Kupchans Einschätzung im 21. Jahrhundert mit Europa, Russland, Japan und China Gegengewichte zur Hegemonie der USA bilden. In den gegenwärtigen Versuchen der Neokonservativen der Regierung Bush, Amerikas Hegemonie zu sichern, sehe Kupchan die Gefahr einer "gefährliche Mischung" aus Isolationismus und Unilateralismus. Eine vernünftige Antwort auf diese Herausforderung bestehe dagegen in einer Änderung der US-Strategie zur Umsetzung des Übergangs zu einer multipolaren Welt. Kupchan plädiere daher für ein "globales Direktorium" mit den Gründungsmitgliedern USA, Europa, Russland, China und Japan, das als Forum der Aussprache, Koordination und Entscheidung fungiere. Link hebt hervor, dass Kupchan die Notwendigkeit und Realisierbarkeit dieser Politik der "strategischen Partnerschaft" speziell mit Europa "ausführlich" begründet, ohne die Schwierigkeiten und die Widerstände, die dieses Projekt betreffen, auszublenden. Dass eine solche Politik auch im wohlverstandenen Interesse USA läge, zeige Kupchan "überzeugend". Insgesamt ein "bemerkenswertes Buch", so Link, das alle Europäer, die für eine kooperative Balancepolitik gegenüber den Vereinigten Staaten eintreten, als Bestätigung ihrer politischen Konzeption sehen können.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de