Charles Bernstein

Angriff der schwierigen Gedichte

Zweisprachig
Cover: Angriff der schwierigen Gedichte
luxbooks, Wiesbaden 2014
ISBN 9783939557883
Gebunden, 330 Seiten, 29,80 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Tobias Amslinger, Norbert Lange, Leonce W. Lupette und Mathias Traxler. Die erste, umfassende Auswahl aus dem Werk des streitbarsten, intelligentesten, heitersten und einflussreichsten Vertreters der LANGUAGE School, die aus dem literarischen Leben der USA seit den 70er Jahren nicht mehr wegzudenken ist und zu der auch die Luxbooks-Autorin Rae Armantrout gehört. Jede Starrheit sprachlicher (und damit auch: politischer) Identität wird in Bernsteins vielstimmigen Gedichten aufgelöst und in Bewegung gesetzt. Die Texte fahren Autoscooter, in ihnen knallt die internationale Tradition auf die Gegenwart, Hoch- auf Populärkultur. Bernstein ist homme de lettres und Scherzbold in einem, Theoretiker und Praktiker, Sprachaktivist und Melancholiker. Er ist Performance-Künstler und Opern-Librettist, Hollywood-Darsteller ("Finding Forrester") und bei allem: Verfechter des schwierigen Gedichts.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.02.2015

Rezensent Werner von Koppenfels freut sich über Charles Bernsteins "Angriff der schwierigen Gedichte", der ihm gleich zweisprachig Einblick in das komplexe Werk der "language poets" eröffnet. Alles, was die seit den siebziger Jahren in den USA schreibende Dichtergruppe als lyrischen Fortschritt definiert, kann der Kritiker hier am Werk Bernsteins entdecken: Materialität der sprachlichen Zeichen, ganz ohne "Bedeutenwollen", verpackt in Kurz- und Langgedichten, Manifesten, Laut-Poetischem, Epigrammen, Collagen, Balladen, Prosa oder gar Liebesgedichten. Zugleich registriert Koppenfels, dass die in den Gedichten herrschende Freiheit keine Abwesenheit von Sinn bedeuten muss, und so liest er durchaus gebannt Bernsteins lyrische Stücke über den elften September oder seine brillante Einfühlung in doppelt gequälte Geisteskranke einer Nervenanstalt. Beeindruckt zeigt sich der Kritiker auch von der Leistung der vier Übersetzer, die zwar äußerst frei, gelegentlich mit Fehlübersetzungen, aber auch dank Mehrfachübertragungen Bernsteins kapriolenreichem Stil gerecht werden.
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