Birte Förster
1919
Ein Kontinent erfindet sich neu

Reclam Verlag, Stuttgart 2018
ISBN 9783150111819
Gebunden, 234 Seiten, 20,00 EUR
ISBN 9783150111819
Gebunden, 234 Seiten, 20,00 EUR
Klappentext
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs schien für einen kurzen Moment in Europa alles möglich. Und viele nutzten die Gunst der Stunde für einen Neuanfang: Staaten, Organisationen und Parteien wurden gegründet, man stritt über Rätesystem und parlamentarische Demokratie, das Frauenwahlrecht wurde eingeführt. Die Gründung des Völkerbundes sollte künftige Kriege verhindern. Gleichzeitig formierten sich jedoch neue, für Europas Zukunft fatale Bewegungen: 1919 gründet Mussolini in Mailand den Faschistenbund, Lenin in Moskau die Dritte Kommunistische Internationale. Und in einigen Regionen des Kontinents, im Baltikum z. B., war der Krieg noch keineswegs zu Ende.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.02.2019
Andreas Kilb verortet Birte Försters Buch zwischen Büchern von Florian Illies und Jörn Leonhard. Neuerungen in Wissenschaft, Kunst und Technik sowie die Erfolge der Frauenbewegung im Jahr 1919 und die damit verbundenen Hoffnungen kann ihm die Autorin farbig und anekdotenreich vermitteln. Wer in Versailles verhandelte, aber auch wo das erste Radioprogramm gesendet wurde, weiß Förster zu berichten, erklärt Kilb. Die Mischung aus Essay und akademischer Forschung steht dem Buch gut, meint er. Ärgerlich findet er allerdings eine gewisse sprachliche, durchaus historisch relevante Unschärfe im Text. Die ließe sich jedoch leicht beheben, vermutet er.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 08.01.2019
Empfehlenswert findet Martin Hubert dieses Buch der Historikerin Birte Förster, die mit "1919" keinen reinen Lobgesang auf jenes Jahr anstimmt, aber sehr anschaulich die damlige Aufbruchsstimmung festhält. Denn unmittelbar nach Kriegsende überstürzten sich die Revolutionen in Politik, Kunst und Wissenschaft, hält Hubert fest, auch wenn nicht alle Versuche von Erfolg gekrönt waren und viele Ansätze halbherzig blieben. Das zeige Förster am Beispiel verschiedener Entwicklungen, etwa am Frauenwahlrecht, an der Stärkung der Gewerkschaften, am Völkerbund. Dass Förster dabei immer Ambivalenzen, Widersprüchlichkeiten und Zweischneidigkeit im Blick behält, rechnet ihr der Rezensent positiv an.
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