Anselm Neft

Späte Kinder

Roman
Cover: Späte Kinder
Rowohlt Verlag, Hamburg 2022
ISBN 9783498002374
Gebunden, 288 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Ein kluger, trauriger und Trost spendender Roman über den Schmerz, der Familie heißt. Die Zwillinge Sophia und Thomas waren sich immer nah, so unterschiedlich sie auch sind. Die treusorgende Mutter und Gattin eines Kunsthändlers Sophia erfüllt das bürgerliche Ideal der Eltern. Thomas, der Unangepasste, schlägt sich als freier Journalist durch. Der cholerische Vater ist seit Jahren tot. Als auch die Mutter stirbt, treffen sich die Zwillinge im Elternhaus, und beide haben Neuigkeiten: Thomas hat sich von seiner Freundin getrennt, die neue ist viel jünger als er. Und Sophia ist unheilbar an Krebs erkrankt; ihr bleiben nur Monate. Mehr als der nahende Tod quält sie die Frage: Habe ich überhaupt gelebt?Beim Sichten des Nachlasses werden die Zwillinge von Erinnerungen heimgesucht. Sie streiten, verletzen einander und steigen tief ein in die Geschichte ihrer Familie. Sophia beschließt, ihr Leben zu regeln.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 26.01.2022

Rezensent Jan Drees scheint schwer beeindruckt von Anselm Nefts Roman über ein Geschwisterpaar, das nach dem Tod der Eltern beginnt, die durch die Generationen weitergereichten Kriegstraumata der Familie aufzuarbeiten. Weil der Roman nicht larmoyant daherkommt, sondern sich der ungeheuerlichen Tragik des Erzählten mit Humor und starker Bildlichkeit entgegenstemmt, kann Drees den Text nur empfehlen. Wie Sprachlosigkeit sich in literarische Sprache und Form überführen lässt, belegt der Roman eindrucksvoll, versichert Drees.
Stichwörter