Anna Seghers

Und ich brauch doch so schrecklich Freude

Tagebuch 1924/1925
Cover: Und ich brauch doch so schrecklich Freude
Aufbau Verlag, Berlin 2003
ISBN 9783351034962
Gebunden, 111 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Christiane Zehl Romero. Als Netty Reiling, wie Anna Seghers mit ihrem Mädchennamen hieß, ihr Studium an der Universität Heidelberg abschloß und am 4. November 1924 in Kunstgeschichte promovierte, wußte sie sehr genau, was sie wollte: ihren gleichaltrigen Studiengefährten Laszlo Radvanyi heiraten und schreiben, nicht wissenschaftlich, sondern als Erzählerin. So unsicher, selbstkritisch, verträumt und kindlich die junge Frau manchmal erscheint, die uns in ihrem Tagebuch aus dieser Zeit entgegentritt - dem einzigen, das Anna Seghers je führte -, so sicher, man ist versucht zu sagen traumsicher, verfolgt sie ihre Ziele - und erreicht sie.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.05.2004

Aus dem Nachlass haben die Hüter und Verwalter desselben nun ein kurzes Tagebuch und eine kurze Erzählung Annas Seghers zutage gefördert, die bislang unbekannt waren. Beides, informiert uns Sabine Brandt, stammt aus dem Jahren 1924/25. Anna Seghers, die damals noch Netty Reiling hieß, habe danach nie wieder Tagebuch geführt. Die Verfasserin des Tagebuchs war zu dieser Zeit 24 Jahre alt, sie hatte bereits promoviert, war verlobt und stand am Anfang ihrer Schriftstellerkarriere, steckt Brandt das biografische Umfeld ab. Literarischer Ruhm, politisches Engagement, Emigration und Exil lagen damals noch in weiter Ferne. Brandt erscheinen die Tagebuchaufzeichnungen denn auch eher von einer noch unfertigen Persönlichkeit zu stammen, die über Unverständnis der Eltern oder die Abwesenheit des Freundes klagt und sich ansonsten - man staune - mit Glaubensfragen beschäftigt. Hierzu merkt Brandt spitz an, dass man ja von dem weiteren Lebensweg der Autorin wüsste, das sie ohne den Trost einer Verheißung schlecht habe leben können, womit die Rezensentin auf Seghers Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei anspielt. Auch habe die Autorin im Laufe der Jahre an Präzision dazu gewonnen, kritisiert Brandt milde und fragt sich, ob Netty Reiling wohl fromm war?
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