Anchee Min

Madame Mao

Roman
Cover: Madame Mao
Scherz Verlag, Bern 2002
ISBN 9783502104711
Gebunden, 348 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Barbara Heller. 1937 trifft die junge, attraktive Schauspielerin Lan Ping den charismatischen Revolutionär Mao. Die Liebe zwischen den beiden wird nicht nur ihr eigenes Leben, sondern das von Millionen Menschen in China bestimmen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.04.2003

Bei einer mächtigen Frau, schreibt Irmy Schweiger, sind die "misogynen Reflexe" der Geschichts- und Geschichtenschreiber nicht weit. So auch bei Jiang Qing, der Gattin Maos und "Hauptdarstellerin im Schauspiel Kulturrevolution", die sich nach 14 Jahren in der Todeszelle das Leben nahm. Anchee Min mache es in ihrem Roman besser und könne sich dabei vor allem auf ihre biografische Nähe zu "Madame Mao" verlassen, in deren Filmstudio sie einst zur Schauspielerin wurde. "Entlang der historischen Eruptionen des zwanzigsten Jahrhunderts" erzähle sie die Lebensgeschichte der Herrscherin, die sich mit ihrer brutalen Machtausübung für eine "grausame Kindheit" gerächt habe - an Unschuldigen. Mins psychoanalytischer Zugang ermöglicht laut Schweiger einen "Einblick in die fragilen, narzisstischen und größenwahnsinnigen Seelen der Handelnden (...), und zugleich erfährt man, wer im China des zwanzigsten Jahrhunderts wann welche Fäden im Hintergrund gezogen haben könnte". Damit weiche die Autorin von der üblichen eindimensionalen Sichtweise ab. Trotzdem, ist sich die Rezensentin sicher, wird "Madame Mao" wohl immer ein Geheimnis bleiben.
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