Albrecht Bald, Jörg Skriebeleit

Das Außenlager Bayreuth des KZ Flossenbürg

Wieland Wagner und Bodo Lafferentz im
Cover: Das Außenlager Bayreuth des KZ Flossenbürg
C. & C. Rabenstein, Bayreuth 2003
ISBN 9783928683302
Kartoniert, 176 Seiten, 14,80 EUR

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.09.2003

Jörg Skriebeleits und Albrecht Balds Untersuchung über die Außenlager Bayreuth des KZ Flossenbürg hat Rezensent Frieder Reininghaus rundum überzeugt. In ihrer "schnörkellosen, strikt sachlich gehaltenen" Studie zeigten die Autoren die Verstrickung der Wagner-Familie mit dem NS-System auf. Bodo Lafferentz, Schwiegersohn von Winifred Wagner, zog für seine Forschung an Zielerkennungsverfahren für ferngelenkte Bomben qualifizierte Häftlinge insbesondere aus den KZs Neuengamme, Groß-Rosen und Dachau als billige Arbeitskräfte heran - ein im System der Konzentrationslager ziemlich einmaliger und wohl nur aufgrund bester Beziehungen möglicher Vorgang, wie Reininghaus festhält. Zudem bemerkt er, dass die Autoren ihr Augenmerk vor allem auf die Opfer richten und auch nachweisen, dass einige Todesfälle direkt mit dem KZ-Außenlager in Zusammenhang stehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.09.2003

"Materialreich, differenziert und nüchtern", "ohne zu beschönigen oder zu dämonisieren", lobt Gerhard R. Koch, hätten Bald und Skriebeleit hier nun "ein präzises, sachlich suggestives Bild" vom weitverzweigten Netz der Konzentrationslager entworfen, das im Kriegsverlauf zu einem System von Produktions- und Forschungsstätten ausgebaut wurde. Wenn Wieland Wagner auch kein "KZ-Chef" war, wie aus den Forschungen der Autoren hervorgeht, und seine Arbeit selbst wissenschaftlich-technisch eher "beiläufig, privat" gewesen zu sein scheint, so bleibe nach der Lektüre dennoch die Vorstellung "beklemmend", so Koch zum Schluss, "die magischen Visionen Wielandscher Lichtinszenierungen" könnten im Keim mit seinen Forschungen im Außenlager Bayreuth zu tun haben.
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