Adam Zamoyski

1812

Napoleons Feldzug in Russland
Cover: 1812
C.H. Beck Verlag, München 2012
ISBN 9783406631702
Gebunden, 720 Seiten, 29,95 EUR

Klappentext

Napoleons Feldzug in Russland war das vielleicht größte militärische Desaster aller Zeiten und eine menschliche Tragödie von beispiellosen Ausmaßen - das erste historische Beispiel eines totalen Krieges. 1812 ist das Epos über die Hybris eines Eroberers, den Wahnsinn des Krieges und einen der dramatischsten Wendepunkte der Weltgeschichte. Adam Zamoyski hat eine Vielzahl von Augenzeugenberichten in französischer, russischer, deutscher, polnischer und italienischer Sprache, oft erstmals, ausgewertet und eine unerhört lebendige, prägnant urteilende und brillant geschriebene histoire totale, ein "Krieg und Frieden" der Militärgeschichte, geschrieben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.05.2012

"Meisterstück der Geschichtsschreibung", verkündet Rezensent Cord Aschenbrenner und stimmt damit in die Hymne der bisherigen Rezensenten ein. Wie Adam Zamoyski hier die Machtpolitik Frankreichs und Russlands aus Sicht beider Länder beschreibt, wie er zugleich den Krieg aus der Perspektive von oben (Generäle) und unten (einfache Soldaten) beschreibt, das ringt dem Rezensenten höchste Bewunderung ab. Er mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, was nicht zuletzt auch am "sprachlichen Können" des polnisch-amerikanischen Historikers und seiner Übersetzer lag.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.04.2012

Das ist aber wirklich mal ein Lob! Besser als Adam Zamoyksi kann man Geschichte gar nicht erzählen, versichert Rezensent Volker Ullrich. Atemlos hat er das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gelesen, bekennt er. Zwei Dinge zeichnen diesen Band über Napoleons Russlandfeldzug für ihn aus: Zum einen erzähle Zamoyski die Geschichte aus beiden Perspektiven. Zum anderen wertet er als Quellen nicht nur Briefe und Tagebücher von Offizieren, sondern auch von einfachen Soldaten aus. Es ist also eine Geschichte aus französischer, russischer, oberer und untererer Sicht erzählt, so Ullrich. Daneben räume Zamoyski auch mit einer Reihe von Mythen auf. So war es keineswegs strategische Planung, dass die Russen sich kampflos immer weiter zurückzogen und die französische Armee so immer tiefer nach Russland hineinlockte, bis sie von Nachschub fast abgeschnitten war. Vielmehr war diese Taktik das unfreiwillige Ergebnis schlechter Vorbereitung der Russen. Auch der qualvoll langsame Rückzug der Franzosen war nicht dem bitterkalten Winter zu verdanken: Sie waren einfach überladen mit Beutegut. Kurz: "1812" ist ein dichtes, glänzend erzähltes Buch, resümiert der Rezensent, der nicht ein Haar in der Suppe findet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.03.2012

Gustav Seibt, der selbst ein Buch über die Begegnung von Goethe und Napoleon geschrieben hat,  berichtet sehr beeindruckt von diesem Buch des amerikanisch-polnischen Historiker Adam Zamoyski, der darin die Geschichte von Napoleons Russlandfeldzug erzählt. Was das Buch in Seibts Augen so besonders macht, ist, dass es konsequent aus der Sicht der beteiligten Soldaten erzählt, wofür Zamoyski Hunderte von Augenzeugenberichten ausgewertet hat. Vor dem Rezensenten breitete sich ein Panorama des Schreckens aus, dessen "Überbietungsdramaturgie" durchaus mit der eines Katastrophenfilms mithalten könne. Zamoyski interessiert sich dabei weniger für politische oder militärische Ursachen und Gründe dieses verheerenden Feldzugs, informiert Seibt, als vielmehr für das Geschehen während der großen Schlachten und bei der Flucht der Großen Armee aus Moskau. Was Seibt hier gelesen hat von Soldaten, denen die erfrorenen Gliedmaßen abfallen, die ihre Zähne in Pferdevenen schlagen, um das Blut zu trinken oder gestorbene Kameraden essen, das hat ihn ebenso wie die Berichte von großer Solidarität, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft an den Kern der Humanität geführt.
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