Vorgeblättert

Leseprobe zu Michail Schischkin: Venushaar. Teil 3

28.02.2011.
Frage: Führen Sie kurz die Gründe aus, weshalb Sie um Gewährung von Asyl bitten.
Antwort: Es war einmal im rechtgläubigen Muntenien ein Woiwode mit Namen Dracula. Einmal ließ ihm ein türkischer Pascha durch Gesandte ausrichten, er solle sich ihm unterwerfen und dem christlichen Glauben abschwören. Während die Gesandten mit dem Woiwoden sprachen, nahmen sie ihre Mützen nicht ab, und auf die Frage, warum sie den hohen Herrn in dieser Weise beleidigten, sprachen sie: So ist es, Herr, in unseren Landen nun einmal Sitte. Da befahl Dracula seinen Dienern, den Gesandten die Mütze am Kopf festzunageln, und sandte ihre Leichname retour mit der Botschaft , es gebe nur einen Gott, aber die Sitten seien verschieden. Der erboste Pascha kam mit einer riesigen Armee gegen das rechtgläubige Land gezogen, ein Morden und Plündern hob an. Der Woiwode Dracula sammelte seine nicht sehr zahlreichen Heerscharen, überfiel die Muselmanen des Nachts und tötete gar viele von ihnen, schlug die übrigen in die Flucht. Am nächsten Morgen ließ er seine Kämpfer, so sie am Leben geblieben, zum Appell antreten. Wer seine Wunden vorne trug, dem erwies er höchste Ehre und hieß ihn einen Recken. Wer aber am Rücken wund war, den ließ er pfählen und sprach zu ihm: Du bist kein Mann, du bist ein Weib. Wie der Pascha davon hörte, zog er mit seinen verbliebenen Truppen ab und wagte das Land kein weiteres Mal zu überfallen. So lebte der Woiwode Dracula in seinen Landen hin. Nun war es aber so, dass es in Muntenien zu jener Zeit eine große Zahl an Bettlern, Krüppeln, Kranken und Siechen gab. Und da er nun sah, wie viele in seinem Land unglücklich waren, hieß er sie alle zu sich kommen. Und es kamen Unglückselige, Krüppel und Waisen sonder Zahl, die der hohen Gnade gewärtigten, und ein jeder sprach zu ihm von seinen Fährnissen und Nöten: Der eine hatte sein Bein verloren, der andere ein Auge eingebüßt, dem Dritten ward der Sohn getötet, der Vierte hatte einen Bruder, der aufgrund eines ungerechten Urteils schuldlos im Kerker einsaß. Und der Jammer war groß, und ein großes Stöhnen ging über das ganze muntenische Land. Da hieß Dracula sie alle miteinander in ein großes Haus einziehen, das eigens dafür errichtet worden war, und ließ ihnen erlesene Speisen und Getränke im Überfluss vorsetzen. Man tafelte und war fröhlich. Und er kam zu ihnen und sprach: "Was könntet ihr noch wollen?" Und alle erwiderten ihm: "Ach, das wisst nur Ihr, hoher Herr, und Gott allein. Tut, was der liebe Gott Euch eingibt!" Also sprach er zu ihnen: "Wollt ihr, dass für euch alles Leid in diesem Jammertal ein End hat, dass keine Not an gar nichts mehr ist, ihr nicht mehr weinen müsst ob eines verlorenen Beines oder eines ausgeflossenen Auges, eines toten Sohnes und eines unrechten Spruchs?" Und sie, in Erwartung eines Wunders, antworteten so: "O ja, das wollen wir, Herr!" Da hieß er das Haus zusperren, mit Stroh umlegen und anzünden. Und es ward ein gewaltiges Feuer, und alle verbrannten darin.

Hochwerter Nabuccosaurus!
     Ich habe im Briefkasten nachgesehen - wieder nichts von Euch.
     Wir murren nicht. Bestimmt habt Ihr andere Sorgen. Schließlich sind es Staatsaufgaben, die Eurer harren. Hoff entlich müsst Ihr nicht gerade jemandem den Krieg erklären oder habt unliebsamen Besuch von Außerirdischen. Auf alles muss man ein Auge haben. Da bleibt keine Zeit zum Schreiben.
     Bei uns ist alles beim Alten.
     Das Universum wächst sich aus. Der Dolmetsch tut, was des Dolmetschs ist.
     Zu Hause gleich alles zu vergessen, was tagsüber gewesen ist, das funktioniert nicht. Man trägt es bei sich.
     Diese Menschen, diese Reden - man wird sie nicht los.
     Und dabei ist es immer dasselbe. Was könnte es im Dolmetschdienst Neues geben? Alles läuft in eingefahrenen Gleisen. Alles in der höheren Orts beglaubigten Form. Jede Frage erfolgt nach Schema F, jede Antwort genauso. Bei der Standardeinweisung schont Petrus inzwischen seine Stimme, lässt sie den Dolmetsch für den verschüchterten GS vom Blatt übersetzen. Also liest der Dolmetsch vor: "Guten Tag! Schön, dass Sie da sind! Treten Sie ein, bitte schön, lassen Sie uns gemeinsam diesen endlos langen Tag verkürzen! So setzen Sie sich doch, Stehen macht nicht klüger, wie man sagt, gewiss sind Sie müde von der Reise. Ich lasse gleich den Samowar aufstellen! Und die Stiefel, die stellen wir hierhin, näher zum Ofen. Nun, wie gefällt Ihnen unser bester aller weißen Flecken auf der Landkarte, wo der Mensch ist, was er ist, und spricht, wenn er schweigt? Ach, Sie haben noch gar nichts davon gesehen? Na, das wird schon noch! Wollen Sie sich vielleicht lieber hier herüber setzen, vom Fenster weg? Nicht dass Ihnen noch kalt wird? Sagen Sie Bescheid, wenn es zieht? Fein. Wo waren wir stehen geblieben? Ah ja. Hier kreuzen alle möglichen Leute auf, wissen Sie. Verlottert, nicht sehr gescheit, mit schlechten Zähnen - und lügen wie gedruckt. Behaupten, sie hätten ihre Dokumente verloren - und das nur, damit man sie nicht gleich wieder zurückschickt. Erzählen Schauergeschichten von sich. Andere als schauerliche kommen hier gar nicht vor. Und das in allen Einzelheiten. Halten einem ihre Elefantenpatschhände unter die Nase, in die ihnen angeblich flüssige Vaseline gespritzt worden ist. Gruselmärchen und Räuberpistolen. Die lassen Sachen vom Stapel, man könnte sich hinsetzen und einen Kriminalroman schreiben. Als hätte die Mama ihnen nie beigebracht, dass man immer die Wahrheit sagen muss. Schinden Mitleid. Wollen ins Paradies. Schöne Märtyrer! Aber um Mitleid geht es nicht. Es geht um die Klärung von Sachverhalten. Will man ihnen den Zutritt zum Paradies verwehren, muss man unbedingt rauskriegen, wie es sich wirklich verhält. Aber wie soll man das rauskriegen, wenn die Leute mit den Geschichten, die sie auftischen, verwachsen sind. Da steigt man nicht dahinter. Also hilft nur eins: Wenn man schon nicht hinter die Wahrheit kommt, sollte man zumindest hinter die Unwahrheit kommen. Die Vorschrift besagt, dass unglaubhafte Aussagen Anlass geben, diesen Stempel hier zum Einsatz zu bringen. Also geben Sie sich gefälligst ein bisschen Mühe beim Ausdenken Ihrer Legende, und vergessen Sie nicht: Details sind das Allerwichtigste! Zum Beispiel die Sache mit der Auferweckung - wer hätte ihr Glauben geschenkt, wäre da nicht der in die Wunde gelegte Finger gewesen oder der gebratene Fisch, den man gemeinsam aß? Aber von dem Stempel mal ganz abgesehen - Hand aufs Herz: Ist die Welt denn tatsächlich so schwarz, wie ihr sie malt? Schaut euch doch mal um! Da die Gewitterwolken, wie sie bäuchlings durch den Staub gekrochen kommen. Dort drüben auf der Bank hat jemand gegessen und die Zeitung liegen gelassen, jetzt hockt da ein Spatz und pickt Buchstaben. Und auf dem Wehr, seht ihr, blitzt ein Flaschenhals, die Flasche ist zerbrochen, schwarz ragt der Schatten vom Mühlrad. Der Flieder riecht nach billigem Parfüm und glaubt, dass alles gut wird. Selbst die Steine leben, vermehren sich durch Bröckeln … Aber das ist wie den Mäusen gepfiffen, ihr hört ja gar nicht zu. Kennt nur die eine Platte: überfallen, gefesselt, in den Wald verschleppt, verprügelt und liegen gelassen. Vielleicht hatten die Prügel ja ihren guten Grund? Schulden zum Beispiel - muss man die begleichen oder nicht? Na also. Oder diese zwei Knaben, die wir neulich an einem Tag hier hatten, die haben sich gemeinsam gestellt: Der eine behauptete aus einem Kinderheim bei Moskau zu kommen und der andere aus Tschetschenien. Acht Tage später hat die Polizei ihre Pässe geschickt, die hatten sie in einer Betonröhre neben den Eisenbahngleisen versteckt, Arbeiter haben sie zufällig gefunden. Beide aus Litauen. Auf Urlaub in der Schweiz. Hotels sind teuer, und so hatten sie ein Dach überm Kopf und freie Kost. Außerdem ergab die Knochenanalyse, dass beide weit über sechzehn waren. Stempel eins, Stempel zwo. Oder der Antrag einer Familie: Vater, Mutter, Tochter Jerusalems. Gaben vor, Flüchtlinge aus Judatin zu sein - außerstande, die Verfolgungen durch die Urslawen zu ertragen. Das sind, sagen sie, keine Urslawen, das sind wahre Faschisten. Gott erlöse die Juden, und wenn das nicht geht, dann wenigstens die Gojim! Sie fingen an zu erzählen, wie sie von den Christen malträtiert worden waren: Mann und Frau hatten sie die Vorderzähne ausgeschlagen und die Tochter, die noch keine zwölf war, vergewaltigt. Petrus befragte jeden einzeln, wie es sich gehört. Papa und Mama sagten so ziemlich dasselbe aus, wie einen auswendig gelernten Text: briefliche Drohungen, nächtliche Anrufe, Überfall auf off ener Straße vor der Haustür et cetera. Dann wurde das Mädchen hereingebeten. Durch die offene Tür konnte man sehen, wie die Kleine sich bei Mama anklammerte, nicht hereinwollte, aber die Mama sagte: Geh nur, hab keine Angst. Sie kam herein, setzte sich auf die Stuhlkante. Petrus hielt ihr ein Täfelchen Schokolade hin, zur Aufmunterung sozusagen, er hatte für diesen Zweck immer ein paar davon im rechten Schreibtischkasten liegen. Das beinhalten die Vorschrift en zwar nicht, aber was ließe sich dagegen sagen? Und nun stellte Petrus die Frage, wie man es denn zu Hause mit der Religion halte, und das Mädchen gab zur Antwort: Ei gewiss, wir gehen immer in die Kirche, und bekreuzigte sich brav, zur Bekräftigung. Da hat das Mädel vor Schreck etwas durcheinandergebracht. Wahrscheinlich ist der Herr Vater ein Großhändler in Nöten, und mit den urslawischen Geschäftspartnern ist nicht zu spaßen. Für ihr Gesuch haben sie sich eine Nullachtfünfzehn-Legende ausgesucht, auf Nummer sicher, nach dem Motto: Will da etwa einer den Judäern das Mitgefühl versagen? Wird schon klappen, werden sie sich gedacht haben, zumal fehlende Vorderzähne sich schlecht simulieren lassen, und auch die Vergewaltigung des Kindes entsprach laut medizinischem Gutachten den Tatsachen. Stempel … Und erst, wenn es ans Unterschreiben des Protokolls geht - was man da nicht alles erlebt! Der eine nickt nur devot, wie um zu beteuern: Wir sind ungebildete Leute und unterschreiben alles; der andere möchte unbedingt noch die Orthografi e der Ortsbezeichnungen abgleichen. Wieder ein anderer, erschienen mit einem Packen Bescheinigungen aus allen nur erdenklichen Klapsmühlen, Kittchen und Knochenflickereien, tat kund, er traue auf dieser Welt niemandem mehr, und verlangte eine schriftliche Übersetzung des Protokolls - die mündliche genüge ihm nicht, und was er nicht zuvor selbst gelesen habe, unterschreibe er schon aus Prinzip nicht. Dafür bekam er von Petrus gleich den Stempel. Am liebsten hätte er noch einen Sitzstreik veranstaltet. Die Wache musste gerufen werden und mit der Hellebarde fuchteln. So einer steht auch in unserer nächstenliebenden Gesellschaft mit einem Bein in der Knochenflickerei. Na, und der Vierte hätte gern im Protokoll stehen, dass hier bei uns schönes Wetter ist, nicht zu warm und nicht zu kalt, während die vier Jahreszeiten bei ihm zu Hause Winter, Winter, Winter und nochmals Winter heißen. Den Trick kennen wir. Sich als Winteropfer einschleichen, und dann: zappzarapp! Wie oft hatten wir das schon: Man lernt sich kennen beim Interview - und kann drauf warten, sich irgendwann auf dem Polizeirevier wiederzusehen, denn auch dort verdient der Dolmetsch sein Brot. Nanu, wen haben wir denn da? Alte Bekannte! Beim Diebstahl ertappt. Dann geht das Scheingeplänkel wieder los: Nein, den Direktor vom Migros-Markt haben wir nicht gebissen am Kassenausgang, und wenn doch, dann nur, weil der uns gewürgt hat … Nun gut, zurück zu unseren Hammeln, wie der Franzose sagt. Seht euch doch mal an! Schon grauhaarig, und immer noch auf der Flucht! Wo habt ihr euern Pass? Das wisst ihr nicht? Aber wir wissen es: im Schließfach am Bahnhof. Oder im Flüchtlingsheim beim netten Nachbarn, der war schon vor euch hier. Ihr lasst euch auf euern ausgedachten Namen mit Spesen ausstatten, inklusive Genehmigung zur Nutzung von Postpferden zu amtlichem Behufe, und anschließend spaziert ihr hier raus und holt als Erstes eure Pässe wieder. Stimmt’s? Und wenn ihr euch eingerichtet habt im warmen Nest, geht’s auf Tour: Geklaut wird, was zu klauen geht, und das Geklaute billig weiterverhökert. An langen Fingern bleibt viel kleben. Dem lieben Gott die Zeit stehlen und den Leuten das Portemonnaie. In der Not klaut der Teufel das Weihwasserbecken. Und erzählt uns nur nix von wegen Arbeit! Auf euereins hat man gerade gewartet! Hier gibt’s auch ohne euch genug Arbeit suchende. Viele sind berufen, ihr Deppen, und wenige auserwählt. Bei uns in den Geschäften klaut ihr, auf euern Flohmärkten schlagt ihr’s los - das ist eure ganze Arbeit. Diebstahlsicherungen? Ach was. Sagt bloß, ihr wisst nicht, wie man Taschen präpariert? Ganz einfach: Man nehme Aluminiumfolie und klebe sie innen an, dann entsteht etwas wie eine Reflexionshülle, und kein Alarm wird ausgelöst. Du kannst raustragen, so viel du lustig bist. Und verschickst es an deine Leute. Wie? Na, zum Beispiel mit der Post. Man kann ja Geschenksendung raufschreiben, Gebrauchtwaren oder sonst einen Quatsch. Wichtig ist vor allem der Absender. Da sucht man sich im Telefonbuch eine möglichst ehrenwerte Adresse, am besten gleich irgendeinen Wohltätigkeitsverein. Dann kommt niemand auf falsche Gedanken. Alles klar? Was soll das heißen: geht schief? Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Ihr wäret nicht die Ersten und nicht die Letzten! Also sagt gefälligst die Wahrheit und nichts als die Wahrheit! Und denkt daran, euern Geschichten, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen, glaubt schon lange keiner mehr, das Leben besteht doch wohl auch noch aus Liebe und Schönheit, ich schlafe, aber mein Herz wacht, da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft : Tu mir auf, liebe Freundin, meine Schwester, meine Taube, meine Fromme!, denn mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Nachttropfen. "Fühlen Sie sich über Ihre Rechte und Pflichten ausreichend in Kenntnis gesetzt wie auch darüber, dass ins Paradies sowieso keiner vorgelassen wird?" - GS: "Ja." - Petrus nimmt dem Dolmetsch das Blatt mit dem Begrüßungstext wieder ab. "Noch Fragen?" GS: "Mögen die Sprecher fiktiv sein, das Gesagte ist wahrhaftig. Wahrheit gibt es nur dort, wo es etwas zu verbergen gibt. Gut, die Leute sind vielleicht nicht echt, aber die Geschichten sind es! Wenn sie im Kinderheim nicht den mit den aufgeworfenen Lippen vergewaltigt haben, dann einen anderen! Und die Story von dem verbrannten Bruder und der getöteten Mutter hat der junge Litauer irgendwo aufgeschnappt. Ist es wichtig, wem genau sie passiert ist? Sie bleibt authentisch, so oder so. Leute sind hier nebensächlich, es geht um die Geschichten, die entweder echt oder unecht sind. Man muss eine echte Geschichte erzählen, das ist es. So wie sie sich abgespielt hat. Nichts dazuerfi nden. Wir sind, was wir sagen. Ein frisch gehobeltes Schicksal ist wie eine Arche, prallvoll mit Menschen, die keiner haben will. Alles Übrige ist die Sintflut. Was im Protokoll über uns steht, das werden wir sein. Aus Worten geboren. Verstehen Sie doch: Gottes Idee eines Flusses ist der Fluss." - Petrus: "Dann kommen wir jetzt zur Sache." Und los geht’s mit Frage, Antwort, Frage, Antwort. Derweil weht es Schneeflocken zum Oberfenster herein. Wie das? Eben war Sommer, und nun liegt Schnee. Durch das Fenster schaut man auf den Hof, wo ihn irgendein Schwarzer unter Polizeiaufsicht mit einer großen eisernen Schaufel vom Fußweg schippt. Das dünne Blech schrammt den Asphalt - nicht anders als in Moskau. Und eben trifft der zweite Schwung fröstelnder GS zur Befragung ein: Überwiegend Schwarze und Asiaten, eingemummt in Jacken und Schals, trampeln über den frischen Schnee, und irgendjemandes Kind, ein kleiner Araber oder Kurde, vielleicht auch Iraner, wer kennt sich da aus bei Fünfjährigen, müht sich eifrig, eine Handvoll Schnee zusammenzuschieben und einen Schneeball daraus zu formen, die Mama zischt ihn an und zerrt an seiner Hand. Frage, Antwort, Frage, Antwort. Dann ist Pause, Kaffee aus dem Plastikbecher. Blick durch ein anderes Fenster auf einen anderen Hof, auch hier Schnee, kleine Negerlein werfen Schneebälle. Aber diese Kinder hatten wir doch eben erst, oder ist schon wieder ein Jahr vergangen? Und wieder Frage, Antwort, Frage, Antwort. Als ob man Selbstgespräche führt. Sich selbst Fragen stellt. Sich selbst Antworten gibt.

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Mit freundlicher Genehmigung von DVA
(Copyright Deutsche Verlags-Anstalt)


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