Vorgeblättert
Francisco Ayala: Wie Hunde sterben
Ausgewählte Leseproben.
06.03.2006. "Muertes de perro" - "Wie Hunde sterben" erschien erstmals 1958. Es ist ein Roman über einen Diktatorenstaat im Lateinamerika der 50er Jahre. Francisco Ayala, 1906 geboren, gehört zur europäischen klassischen Moderne und ist nun zum ersten Mal auf Deutsch zu lesen, hier ein Auszug.
Roman
Aus dem Spanischen von Erna Brandenberger
Mit einem Nachwort von Hanjo Kesting
Manesse Verlag, München 2006
384 Seiten, gebunden, Euro 19,90
Erscheint am 13. März 2006
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Klappentext: "Während sich alle um mich herum im Gebrauch des Fleischermessers oder der Machete üben, wenn nicht gar der Pistole, bediene ich mich der Feder: mit nicht weniger messerscharfem Vergnügen." Luis Pineda, genannt "Pinedito", bleibt wie durch ein Wunder unbehelligt von den politischen Wirren seines Heimatlandes, eines Unrechtsstaats durch und durch. An den Rollstuhl gefesselt, kann er sich auf die Rolle des Beobachters zurückziehen. So wird er unversehens zum Chronisten eines bestialischen Szenarios von ungeahnten Ausmaßen: Mord, Korruption, rohe Gewalt und der Greuel mehr, wohin das Auge blickt. Dem kritischen Geist fällt in der übelsten aller möglichen Welten die Aufgabe zu, eine ungeschönte Chronik der laufenden Ereignisse zu erstellen. Doch ist der selbsternannte Aufklärer Pinedito tatsächlich der unbescholtene Beobachter, als der er sich ausgibt? Unter der Hand wird aus dem historischen Bericht eine umfassende Anklage, die auch seine eigene Rolle in Frage stellt: Denn wo verläuft der schmale Grat zwischen Verstrickung und Schuld, zwischen Mittäter- und Mitläuferschaft, zwischen Alibi und Lebenslüge?

(Foto: Courtesy Manesse Verlag)
Zur Übersetzerin: Erna Brandenberger, geboren 1929, studierte Hispanistik und Germanistik in Zürich, lebte in Barcelona und Salamanca. Etliche mehrmonatige Literaturreisen nach Ecuador, Kolumbien, Bolivien und Mexiko. Herausgabe zahlreicher Anthologien, Erst- und Neuübersetzungen, u.a. von Miguel de Cervantes Saavedra, Baltasar Cracian, Emilia Pardo Bazan, Clarin, Miguel de Unamuno, Max Aub, Gabriel Garcia Marquez, Octavio Paz, Francisco Garcia Pavon, Ana Maria Matute und Ignacio Aldecoa.
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