Vorgeblättert
Arno Widmann: Sprenger
Ausgewählte Leseproben.
23.09.2002. Der Westberliner Philosophieprofessor Sprenger sprengt alle Dimensionen. "Er musste Treppen meiden. Sein Herz konnte jäh versagen. Spätestens nach zweihundert Metern Fußweg brauchte er eine Pause. Meist setzte er sich in ein Cafe, bestellte ein Stück Torte ..." Dann geht Sprenger nach Mexiko, in Berlin fällt die Mauer - und Sprenger nimmt ab. Lesen Sie heute einen Auszug aus Arno Widmanns Debütroman.
Folio Verlag, Wien 2002
350 Seiten, gebunden, 19,50 Euro
Erscheint am 1. Oktober
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Klappentext:
Die Welt des Gerhard Sprenger, Philosophieprofessor aus Westberlin, ist geprägt wie begrenzt durch das Faktum, das sich zwischen ihn und das Leben gedrängt hat: seine Leibesfülle. Über ein befreundetes Forscherehepaar wird er zu einem mehrmonatigen Ferienaufenthalt in Mexiko eingeladen. Man trifft sich im Pool in einer Männerrunde, doch weder die Diskussionen über Weltmarkt, Gott, Islam und Frauen noch die Gespräche mit heimischen linksintellektuellen Großgrundabkömmlingen beschäftigen ihn annähernd so wie die Veränderungen an ihm selbst: Er nimmt ab, sein Skeptizismus tritt zurück, menschliche Regungen stellen sich wieder ein. Man schreibt das Jahr 1989 - und während Sprenger über Veränderungen der Welt nachdenkt in einem Land, in dem sich nichts verändert, verändert sich Deutschland. Und er ist nicht dabei ...
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Arno Widmann, geboren 1946, studierte bei Theodor W. Adorno, verließ 1979 Frankfurt/Main und zog nach Berlin, um dort die taz zu gründen. Seitdem lebt er - von kurzen Unterbrechungen abgesehen - dort und ist im Laufe der Jahre, mit Zwischenstationen bei der Zeit und der Vogue, ein richtiger Journalist geworden. Zur Zeit betreut er die Meinungsseite für die Berliner Zeitung. Arno Widmann übersetzte Werke von Victor Serge, Curzio Malaparte und Umberto Eco. Außerdem räumt er in unregelmäßigen Abständen für den Perlentaucher seine Bücher vom Nachttisch.