Zora del Buono

Gotthard

Novelle
Cover: Gotthard
C.H. Beck Verlag, München 2015
ISBN 9783406681844
Gebunden, 144 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Zora del Buono erzählt in "Gotthard" von den Arbeitern am Gotthardbasistunnel, von einer buchstäblich heißen Arbeitsatmosphäre und einer Leiche im Keller. Fritz Bergundthal, Eisenbahn-Fan aus Berlin und gepflegter, fünfzigjähriger Junggeselle, ist zum Gotthardtunnel ins Tessin gereist, um ein paar spektakuläre Fotos schöner Lokomotiven zu machen. Aber im Laufe eines einzigen Tages, von dem "Gotthard" erzählt, wird er immer tiefer verstrickt in die freundschaftlich-familiären und erotischen Verwicklungen der Arbeiter rund um die Baustelle des Gotthardbasistunnels. Da sind die immer noch fesche, schrill alternde Dora Polli-Müller und ihre burschikose Tochter Flavia, Robert Filz mit seiner obsessiven Liebe zur brasilianischen Hure Mônica, Aldo Polli und Tonino, die in einer merkwürdigen, spannungsgeladenen Abhängigkeit aufeinander fixiert sind. Und die Heilige Barbara, Schutzgöttin der Tunnelbauer, ist gestohlen worden. Ein böses Omen, was sich im Laufe dieses Tages grässlich bewahrheiten wird.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 01.08.2015

Richard Kämmerlings hat endlich mal wieder ein gutes Buch gelesen. Zora del Buonos Novelle überzeugt den anspruchsvollen Rezensenten durch Präzision und Technik. Wie die Autorin menschliche Leidenschaften und Schicksale in einem Text unterbringt, in dem es vordergründig um Tunnelbau geht, scheint Kämmerlings faszinierend. Ein Alpenpanorama der besonderen Art, findet der Rezensent, das durch extreme Dichte, Faktenreichtum und Exaktheit besticht, ganz ähnlich wie ein ordentlicher Schweizer Tunnelbau eben, nur dass zur Präzision sich die Poesie gesellt, erklärt er.