Yuanchen Zhang

Cinematic Chinatown

Raum, Narration und Repräsentation
Cover: Cinematic Chinatown
Tectum Verlag, Marburg 2012
ISBN 9783828828919
Paperback, 115 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Jede Weltstadt hat ihre Chinatown, sei es New York, London, Paris oder Melbourne. In westlichen Ländern gelten die exotischen Stadtteile als touristische Attraktionen, im Film sind sie jedoch typische Schauplätze für Gewalt und Chaos, denkt man beispielsweise an den gleichnamigen Film von Roman Polanski oder an "Big trouble in little China" von John Carpenter. Zhang Yuanchen arbeitet die sozio-kulturellen Ursprünge und Facetten des filmischen Raummotivs "Chinatown" heraus. Dazu analysiert sie exemplarisch eine Spannbreite von Filmen, in denen die Chinatown als Haupthandlungsort oder als Nebenschauplatz eingesetzt wird, wie "Broken Blossoms" (D.W. Griffith, 1919), "The Lady from Shanghai" (Orson Welles, 1947), "Once Upon a Time in America" (Sergio Leone, 1984) und "Year of the Dragon" (Michael Cimino, 1985). Das Raummotiv-Konzept von Hans J. Wulff dient der Autorin als theoretischer Ausgangspunkt. Zudem setzt sie sich mit Edward W. Saids Theorien zur Konstruktion des Orients, dem Begriff der Heterotopien von Michael Foucault, der Idee der Hyperrealität von Jean Baudrillard und dem raumsemantischen Ansatz Jurij M. Lotmans auseinander.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2012

Steffen Gnam hat Yuanchen Zhangs Untersuchung der Darstellung Chinatowns in Hollywoodfilmen freundlich aufgenommen. Anhand zahlreicher Filme von der Stummfilmära bis in die Gegenwart führt die Autorin für ihn die Inszenierung Chinatowns als Ausdruck der "gelben Gefahr" vor Augen. Dabei werden die Figuren, die Chinatown im Film bevölkern, - Schurken, skrupellose Geschäftsmänner und Drogenhändler, die China-Doll, der komische Hausboy - als Stereotype sichtbar. Bei neueren Produktionen sieht Gnam den Fokus durchaus auf der Innenperspektive von Chinatown liegen, aber auch hier können sich Produzenten und Regisseure offenbar nicht völlig von Stereotypen der Vorgänger lösen. Das Bild eines "chaotischen Asiens" bleibe dominierend. Herkunft und Geschichte dieses Bildes kann die Autorin in ihrem Buch nach Ansicht des Rezensenten erhellend darstellen.
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