Wolfgang Ischinger

Welt in Gefahr

Deutschland und Europa in unsicheren Zeiten
Cover: Welt in Gefahr
Econ Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783430202497
Gebunden, 304 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, Krisen und Konflikte allenthalben. Die Werte des Westens und die liberale Weltordnung werden infrage gestellt. Die Beziehungen zu Russland sind auf dem Tiefpunkt, unsere Abhängigkeit von China wächst, und unter Donald Trump ist Amerika als Europas wichtigster Verbündeter unberechenbar geworden.Welche Verantwortung trägt Deutschland heute? Was erwartet die Welt von uns? Wie erreichen wir, dass die EU mit einer Stimme spricht, zu einem respektierten weltpolitischen Akteur wird und die Interessen der 500 Millionen EU-Bürger kraftvoll vertreten kann? Wolfgang Ischinger, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, ist einer der erfahrensten Vermittler in der internationalen Politik. Er analysiert die Ursachen der aktuellen Krisen und Konflikte und zeigt: Ohne ein aktiveres Engagement unseres Landes in einer zunehmend chaotischen und konfliktreichen Welt werden die Grundlagen von Frieden und Wohlstand erodieren.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.03.2019

Rezensent Maximilian Terhalle lernt aus Wolfgang Ischingers Versuch, Strategien internationaler Politik zu erfassen, Aufschlussreiches. Der Berufsdiplomat unter Genscher und Fischer bietet Terhalle eine breit angelegte Analyse. Bedauernswert scheint Terhalle, dass der Autor China links liegen lässt, umso erkenntnisfördernder seine Betrachtungen zu den USA und Russland, findet der Rezensent. Gut erkennbar ist für Terhalle, wie Ischinger die Regierung Obama kritisiert, Moskau zu verstehen sucht und im übrigen auf Max Webers Gedulds-Diktum setzt. Inwieweit der Autor die Kritik an Weber übersieht und in die Falle des Appeasements tappt, entgeht Terhalle allerdings auch nicht.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.11.2018

Wolfgang Ischinger war zu einer Zeit Diplomat, als streitende Parteien trotz aller Gegensätze am Ende zu einer Einigung kommen konnten, einfach, weil der Wille dazu noch da war, erzählt Rezensent Jörg Lau, der Ischingers Buch offenbar mit Interesse gelesen hat. Geschrieben wurde es, vermutet Lau, wohl unter dem Eindruck, dass dieser Wille bei den Trumps, Putins, Orbans oder Salvinis nicht mehr da ist. In einer solchen Welt ist es für Ischinger zwingend notwendig, dass sich Europa zu einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik durchringt. Wenn man dafür auf die schwarze Null verzichten muss, dann ist das für Ischinger eben der Preis, den man zahlen muss, erklärt Lau zustimmend.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.10.2018

Christoph Dorner referiert die weltpolitischen Diagnosen des Karrierediplomaten Wolfgang Ischinger, ohne sich selbst aus dem Fenster zu lehnen. Dorner zufolge skizziere Ischinger zunächst den Epochenbruch, der mit Donald Trumps irrlichternder Außenpolitik und Wladimir Putins aggressiv-destruktivem Agieren eingeleitet worden sei, um dann auch eine Wende in der deutschen Außenpolitik zu fordern: Mehr Beteiligung an Kriegseinsätzen, mehr Geld für Verteidigung, mehr Engagement für eine europäische Sicherheitsarchitektur. Dorner konstatiert, dass Ischingers Programm mit einer linken Friedenspolitik nicht vereinbar sei. Mit einem eigenen Urteil hält der Kritiker indes hinterm Berg.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2018

Rezensent Klaus-Dieter Frankenberger erliegt dem Charme von Wolfgang Ischingers Plädoyer für mehr deutsche und europäische Verantwortung in der Weltpolitik. Gewinn zieht er vor allem aus Ischingers früheren Tätigkeiten als Botschafter und Staatssekretär. Die Erfahrungen des Autors erweitern seinen Blick in der Debatte um mehr militärisches Engagement Europas. Dass der Autor trotz aller für den Rezensenten spürbaren Enttäuschung über die Entwicklungen in den USA die transatlantischen Beziehungen nicht aufgibt, findet er richtig. Lebendig, überzeugender und lesenswert für ein breites Publikum wird das Buch laut Frankenberger durch Anekdoten aus der Welt der Diplomatie.
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