Wolfgang Fichna, Susana Zapke

Die Musik des Wiener Praters. Eine liederliche Träumerei

Unbekannte Lieder aus zwei Jahrhunderten
Cover: Die Musik des Wiener Praters. Eine liederliche Träumerei
Hollitzer Verlag, Wien 2023
ISBN 9783990940884
Kartoniert, 280 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

Der Wiener Prater - Naturlandschaft, Erholungsgebiet und Vergnügungspark - im Spiegel von Liedtexten aus zwei Jahrhunderten. Der Wiener Prater ist mehr als ein Vergnügungsort. Er signalisiert einen Ausnahmezustand, der weit über das Vergnügen hinausgeht: rauschhaft und voller erotischer Suggestionen unterläuft er ethnische und geschlechtliche Differenzierungen, bricht die Moral und bietet genügend Raum für bunte sozial-politische Utopien. Der Prater fungiert als exterritorialer Versprechungsraum jenseits desgrauen Alltags der Stadt; er ist ge- und erkaufte Illusion. All diese Aspekte fließen in ein zum großen Teil unbekanntes musikalisches Repertoire, das den Prater zum Gegenstand hat und ihn maßgeblich mitprägt. Für den vorliegenden Band wurden zum ersten Mal mehr als 200 Lieder über den Wiener Prater von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart zusammengestellt und die darin enthaltenen Verweise auf die zeitlose Träumerei eines glücklichen Daseins kritisch beleuchtet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.03.2024

Rezensent Jan Brachmann lässt sich nur zu gern von Susana Zapke und Wolfgang Fichna in den Wiener Prater entführen. Was die beiden Macher des Bandes über die Geschichte des Vergnügungsparks von der Zeit Joseph des II. über die des Roten Wiens bis heute zu berichten haben und wie sie es aufziehen, entlang einer Sammlung von Liedern um und über den Prater, findet Brachmann höchst aufschlussreich und liebevoll gemacht. Zu der so anhand eines Ortes dargestellten "sozialen Vielfalt" passen die reiche Illustration des Bandes und die eingefügten literarischen Quellen, meint Brachmann. Leider widmen die Herausgeber der Musik zu wenig Aufmerksamkeit und erzählen nichts über Genres, Kapellen und Solisten, die den Prater bespielten (sogar Brahms und Beethoven gehörten dazu!). Für Brachmann eine versäumte Chance.
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