Walt Whitman

Jack Engles Leben und Abenteuer

Roman
Cover: Jack Engles Leben und Abenteuer
Manesse Verlag, Zürich 2017
ISBN 9783717524502
Gebunden, 192 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Renate Orth-Guttmann und Irma Wehrli. Mit einem Nachwort von Wieland Freund.  Walt Whitman erzählt eine klassische Aufstiegsgeschichte in der Tradition des großen Charles Dickens, allerdings in der Neuen Welt, mitten in New York. Er schildert die Schattenseiten der rasant wachsenden Metropole, verschweigt weder das Elend der Notleidenden noch die Korrumpierung derer, die an der Wall Street zu schnellem Geld gekommen sind. Doch vor allem feiert er in seinem "Jack Engle" uramerikanische und urdemokratische Tugenden: den Glauben an den unveräußerbaren Glücksanspruch des Einzelnen, die Zuversicht und den Pioniergeist der kleinen Leute, ihren Mut zur Improvisation und nicht zuletzt die alles überragende Leitidee der Einwanderernation - sich gemeinsam, ohne Ansehen von Herkunft, Stand oder Religion, aufzumachen in eine bessere Zukunft.1852 als Fortsetzungsroman im "Sunday Dispatch" erschienen und erst 165 Jahre später als Schöpfung Walt Whitmans identifiziert!

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.10.2019

Erst 2017 wurde der New-York-Roman "Jack Engle" Walt Whitman zugeschrieben, den Amerikas Großdichter offenbar 1852 anonym als Fortsetzungsroman im "Sunday Dispatch" veröffentlicht hatte. Jetzt kommen gleich drei Übersetzungen auf den deutschen Markt, die Rezensent Martin Zähringer kurz vorstellt: Jürgen Brôcan sei als Übersetzer der "Leaves of Grass" bestens mit Whitmans Werk vertraut, Irma Wehrli und Renate Orth-Guttmann seien als Duo ebenfalls versierte Übersetzerinnen, konstatiert Zähringer, während sich Whitman-Experte Stefan Schöberlein einige übersetzerische Freiheiten herausnehme. Eine Vorliebe äußert der Rezensent nicht, diplomatisch nennt er sie "apart in der äußeren Ähnlichkeit, aber grundverschieden im Inneren". Format, versichert Zähringer, haben sie alle drei.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.05.2017

Für Rezensent Tobias Döring ist Walt Whitmans erst kürzlich entdeckter kleiner Fortsetzungsroman "Jack Engles" ein absoluter Glücksfall. Dass der amerikanische "Sprachmagier" und "Weltenkünder" noch drei Jahre vor Veröffentlichung seines epochalen Gedichtbandes "Grasblätter" diese unterhaltsame und abenteuerreiche Kolportage-Geschichte um einen jungen New Yorker Straßenstreuner verfasst hat, ist für den Kritiker eine große Überraschung. Auch wenn der an Charles Dickens angelehnte Roman erzählerisch durchaus "holprig" und nachlässig scheint, entdeckt der Rezensent hier doch zahlreiche Spuren, die den großen Nationaldichter ausweisen. Mit viel Lob bedenkt Döring auch Renate Orth-Guttmann und Irma Wehrli, die den Text "historisch sprachsensibel" und "idiomatisch elegant" ins Deutsche übertragen haben.
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