Veronique Bizot

Meine Krönung

Roman
Cover: Meine Krönung
Steidl Verlag, Göttingen 2011
ISBN 9783869302300
Gebunden, 127 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Tobias Scheffel und Claudia Steinitz. Völlig unerwartet soll ein Forscher im Ruhestand für seine frühere Arbeit eine bedeutende Auszeichnung erhalten. Ihm selbst ist nicht klar, was er da entdeckt haben soll, doch die Nachricht sorgt für Furore: Journalisten suchen ihn heim und stören die behagliche Unordnung im Wohnzimmer und im Innersten des 89-Jährigen. Doch da ist Madame Ambrunaz, seine Haushälterin und ein Bollwerk gegen die Zumutungen der Welt. Sie geleitet den etwas verstockten Wissenschaftler mit sanfter Beharrlichkeit und großartigen Einfällen durch die Tage bis zu seiner Ehrung. Sie kocht ihm Linsen und entführt ihn an die See, während er sich in Gedanken darüber verliert, aus welch merkwürdigen Begegnungen und absurden Anekdoten am Ende das wird, was man sein Leben nennt. Und das hält nun mal bis zum Schluss Überraschungen bereit - auch für einen alten Entdecker.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.07.2011

Mehr Novelle als Roman ist dieses "fabelhafte kleine Buch", wie Rezensentin Lena Bopp notiert. Das in das beschauliche Seniorendasein des Protagonisten Gilbert Kaplan einbrechende Unerwartete kommt in Gestalt einer späten Auszeichnung einstiger wissenschaftlicher Verdienste daher, erzählt Bopp. Kaplan indes wisse weder, was er denn so Großartiges geleistet habe, noch interessiere er sich besonders dafür. Was sein Leben im Rückblick geprägt hat, seien zwischenmenschliche Beziehungen und insbesondere in der jüngeren Vergangenheit die weitgehende Abwesenheit derselben. Dass die bevorstehende Katastrophe - denn als solche erscheint im seine "Krönung" - ihn nicht nur seiner Einsamkeit gewahr werden lässt, sondern obendrein Kaplans Aussichten auf künftigen Seelenfrieden ruiniert, bekümmert die Rezensentin. Gottlob, so Bopp, ist "Meine Krönung" von Bizots "ganz eigener Melodie" durchdrungen: pointiert, hingebungsvoll, mit einem Schuss Ironie und "milder Heiterkeit".
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