Pierre Assouline

Henri Cartier-Bresson

Das Auge des Jahrhunderts
Cover: Henri Cartier-Bresson
Steidl Verlag, Göttingen 2003
ISBN 9783882439397
Gebunden, 368 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Holger Fock, Sabine Müller und Jürgen Schröder. Mit zahlreichen Fotos auf Tafeln. Henri Cartier-Bresson, geboren 1908, wollte eigentlich Maler werden. Er wurde einer der berühmtesten Fotografen des zwanzigsten Jahrhunderts. Als Reporter reiste er durch die Welt und fand sich an den Brennpunkten der Weltgeschichte wieder: im Spanischen Bürgerkrieg, in Gandhis Indien, im China des jungen Mao. Drei Jahre in deutscher Kriegsgefangenschaft prägten seine Sichtweise tief. Pierre Assouline hat das Leben des Fotografen mit Leidenschaft aufgezeichnet und ist ihm auf den vielen Stationen seines rastlosen Lebens gefolgt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.08.2004

Fotografiert zu werden, das liebte der große Fotograf Henri Cartier-Bresson überhaupt nicht. Und zum regelrechten Interview, das Pierre Assouline gerne führen wollte, hat er sich auch nicht bereit erklärt. So wurde aus den langen, informellen Gesprächen, die die beiden miteinander führten, diese Biografie, die allerdings, daran lässt die Rezensentin Franziska Meier keinen Zweifel, deutlich mehr Schwächen als Stärken hat. Weder über die Persönlichkeit des Dargestellten noch über seine Kunst erfahre man wirklich etwas, vielmehr sei das ganze in erster Linie eine "Ansammlung von Anekdoten, eine schwärmerische Liebeserklärung an das Fotogenie". Über die Jahre im Stalag, einem Kriegsgefangenenlager bei Heidelberg, erfährt man, bedauert Meier, wenig - und auf jeden Fall zu wenig, als dass man die Ansicht des Autors, es handele sich hier um das Schlüsselerlebnis in Cartier-Bressons Leben, vorbehaltlos teilen könne. Bleibt nur das wenig erfreute Resümee: "Da, wo sich der Leser eine Analyse der Fotokunst gewünscht hätte, steigert sich Assouline in begeisterte Beschreibungen der Bilder - von denen nicht ein einziges abgedruckt ist -, in die Beschwörung eines genialen, vom Glück verfolgten Menschen, womit er offenkundig alles für gesagt hält."
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