Uwe Neumahr

Die exzentrische Lebensgeschichte des Künstlers und Verbrechers Benvenuto Cellini

Cover: Die exzentrische Lebensgeschichte des Künstlers und Verbrechers Benvenuto Cellini
WBG Theiss, Darmstadt 2021
ISBN 9783806241471
Gebunden, 320 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Er gilt als einer der größten Bildhauer der Nachantike und als einer der wichtigsten Künstler des Manierismus: Benvenuto Cellini, ein typischer "uomo universale" der italienischen Renaissance. Sein Leben war jedoch nicht nur auf künstlerischer Ebene vielseitig und aufregend. Cellini wurde mehr als einmal des Mordes angeklagt, eingekerkert und sogar zum Tode verurteilt. In seiner Autobiografie berichtete er von zahlreichen Abenteuern und übertrieb es manchmal mit der künstlerischen Freiheit. Uwe Neumahr hat sich auf Spurensuche begeben und die Biografie eines Künstlers verfasst, dessen spannender Lebensweg keiner Übertreibung bedarf.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.03.2021

Philipp Meiers Besprechung von Uwe Neumahrs Cellini-Biografie ist im Grunde eher ein Hinweis auf das Buch, das der Kritiker zum Anlass nimmt, zu fragen: Würde ein Künstler wie Cellini nicht heute längst gecancelt werden? Denn wie auch in Cellinis Autobiografie liest der Rezensent bei Neumahr nicht nur vom Mord des Renaissance-Künstlers am Mörder seines Bruders, sondern auch von dessen zahlreichen Sexualverbrechen: Für sexuelle Übergriffe auf Frauen und Minderjährige wurde Cellini angeklagt, aber auch für damals strafbare Tatbestände wie Homosexualität, Analverkehr und Masturbation, weiß der Kritiker. Wir lesen in Meiers Text nicht viel über Neumahrs Biografie, vielmehr streicht Meier heraus, wie Cellinis Verbrechen in dessen Kunst Einzug hielten - und wie wenig er von den moralischen Säuberungen der Gegenwart hält.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.03.2021

Benvenuto Cellini hätte diese Biografie gefallen, glaubt Rezensent Ulrich Pfisterer und meint das nicht nur als Kompliment. Denn der Florentiner Bildhauer, Goldschmied, Musiker und Autor, dessen Autobiografie die Rezeption lange Zeit bestimmte, wusste sich zu inszenieren, fährt der Kritiker fort. Der ein oder anderen Manipulation durch Cellini folgt Neumahr denn auch, auch wenn er diese mit Hinweisen versieht, räumt Pfisterer ein. Davon abgesehen liest er die Biografie des Literaturwissenschaftlers allerdings mit Interesse und Spannung: Von Cellinis Herkunft und seinen zahlreichen Beziehungen zu beiden Geschlechtern erfährt er hier ebenso wie von der Gewalttätigkeit des Künstlers, der für den Mord am Mörder seines Bruders im Gefängnis saß und von Aufstieg und Fall Cellinis unter Cosimo de' Medici. Auch Cellinis Gedichte, Briefe und Traktate ordne Neumahr "treffend" ein, schließt der Rezensent.
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