Uros Zupan

Immer bleibt das Andere

Gedichte
Cover: Immer bleibt das Andere
Carl Hanser Verlag, München 2008
ISBN 9783446230071
Gebunden, 96 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Slowenischen von Fabjan Hafner. Der Dichter, heißt es bei Uros Zupan, ist "ein blinder Passagier auf dem Schiff, das in die Kindheit fährt". In starken, eingängigen Bildern entwirft der slowenische Poet seine mitteleuropäische Welt am Rande Europas. Die Intensität der Wahrnehmung, der vorsichtige und hartnäckige Versuch, die Dinge zum Sprechen zu bringen, der genaue Umgang mit Tradition und Gegenwart machen diese Gedichte zu einem poetischen Ereignis.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.11.2008

Einen äußerst angenehm zu lesenden, weil kein bisschen "prätentiösen" Lyriker entdeckt Christoph Bartmann im Slowenen Uros Zupan. An Musik muss er denken, an "Improvisationen" mit Soloinstrument, an ein frei dahinschwingendes Sprechen in Versen und deshalb auch an Vorbilder aus den USA. Die Polemik gegen die modernistische Lyrik, ihren Hermetismus, ihren Anspruch auf Tiefe, müsse man dabei keineswegs zum "Nennwert" nehmen, eine sehr schöne Alternative sei Zupans dem Idyllischen, dem "Bukolischen" zugeneigtes Dichten aber in jedem Fall.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.05.2008

Mit viel Bewunderung bespricht Rezensent Nico Bleutge die Lyrik des 1964 geborenen slowenischen Dichters Uros Zupan, deren Kraft ihn tief beeindruckt hat. Besonders lobt er Zupans Fähigkeit, den hohen Ton ebenso leichtfüßig wie den "schnellen Spruch der Straße" zu beherrschen und bruchlos in seine Lyrik zu integrieren. Aber auch die Art, wie Zupan den eigenen Körper zum Ausgangspunkt seiner Dichtung macht, findet Bleutge ebenso überzeugend wie eindrucksvoll: wenn er beispielsweise das "Wimmern" als Nukleus aller Dichtung beschreibe. Dabei seien die Gedichte trotz allem höchst wirklichkeitszugewandt, verarbeiteten Sportereignisse und metropolitane Einflüsse ebenso wie klassische Lektürereflexionen, hochsubjektive Stimmungen und politische Gemengelagen. In der nach Jahreszeiten sortierten vorliegenden Darbietung durch Fabjan Hafner scheinen die Gedichte ebenfalls ausgesprochen überzeugend präsentiert worden zu sein. Die Auswahl reicht von Gedichten aus dem ersten, 1991 erschienen Lyrikband Zupans bis in die Gegenwart. Ebenso überzeugt Haffner mit seiner Übersetzung, die aus Sicht des Rezensenten die unterschiedlichen Sprachschichten "immer wieder ins Gleichgewicht" bringt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.04.2008

Marica Bodrozic feiert den Lyriker Uros Zupan als einen Meister der Leichtigkeit, dessen Gedichte im Band "Immer bleibt das Andere" aber stets eine faszinierende, überaus dichte Welthaltigkeit an den Tag legten, wie sie bekräftigt. Geradezu greifbar scheine die Welt in den Versen des slowenischen Dichters, schwärmt die Rezensentin, die beinahe den Eindruck hat, eine Selbstbeschreibung der Welt vor sich zu haben, derart mühelos kämen die Gedichte daher. Ohne jede Theorielastigkeit und bar demonstrativ weiser Erkenntnisse bergen die Gedichte dennoch "Weisheit", rühmt die begeisterte Bodrozic, die auch die präzise Übersetzung durch Fabjan Hafner in den höchsten Tönen lobt.
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