Ulrich Bröckling

Gute Hirten führen sanft

Über Menschenregierungskünste
Cover: Gute Hirten führen sanft
Suhrkamp Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783518298176
Kartoniert, 425 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Die Soziologie der Menschenregierungskünste beobachtet Gesellschaft als Arrangement von Selbst- und Fremdführungsstrategien. In seinem neuen Buch analysiert Ulrich Bröckling übergreifende Handlungsorientierungen wie Planung, Prävention und Resilienz, Verfahren der Konfliktbearbeitung, kommunikative Technologien, Programme der Kontraktpädagogik sowie Konzepte subtiler Verhaltenslenkung, wie sie etwa unter dem Label des "Nudging" propagiert werden. Auf Krisen sozialer Integration reagieren diese Methoden mit der Stärkung ihrer Selbststeuerungspotenziale. Statt auf Zwang oder Strafmaßnahmen setzen sie auf Kontextsteuerung und kybernetische Rückkopplungsschleifen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.09.2017

Rezensent Franz Schuh hat Ulrich Bröcklings Buch über die Kunst des Herrschens mit Gewinn gelesen. In den gelehrten und gedankenreichen Aufsätzen des Soziologen lernt der Kritiker nicht nur zwischen einem guten Hirten und einem furchteinflößenden Souverän zu unterscheiden, sondern liest auch einiges über Wettkampf und Wettbewerb, Kritik und Krieg, Resilienz und Mediation, Burn-Out und Anthropologie. Interessiert folgt der Rezensent auch Bröcklings Ausführungen über "Metapherngestöber" und Kreativitätszwang.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 16.09.2017

Harry Nutt sensibilisiert sich mit den Essays des Soziologen Ulrich Bröcking für Formen subtiler Herrschaft in unserem Alltag. Die Überlegungen des Autors im Anschluss an Foucaults Gouvernementalität eröffnen Nutt auf wissenschaftliche Weise und mit Sinn für Alltagsbeobachtungen ein Feld menschlicher Anpassungsleistungen. Modebegriffe wie Resilienz und Prävention werden für Nutt beim Lesen des Buches problematisch.