Thomas Röthlisberger

Das Lotsenhaus

Roman
Cover: Das Lotsenhaus
Cosmos Verlag, Muri bei Bern 2000
ISBN 9783305003679
Gebunden, 128 Seiten, 16,36 EUR

Klappentext

"Wie will einer vom Tod schreiben, wenn er nicht einmal das Leben kennt?", wirft die junge finnische Künstlerin Fina Lind dem Schweizer Schriftsteller Armin Grimm vor. Sie ist 26, lebt auf Aland, diesem Schärenreich zwischen Finnland und Schweden. Er ist 53, Fina könnte seine Tochter sein. Ihre Liebe verunsichert ihn, sie ist wunderbar und schmerzhaft zugleich. Durch sie glaubt er, endlich im Leben angekommen zu sein. Obwohl sein Arzt ihm eine unheilbare Krebserkrankung diagnostiziert hat. Mit ihrem Vorwurf stellt Fina Grimms literarisches Werk in Frage. Grimm hat spät zum Schreiben gefunden. Der unerwartete Erfolg hat ihm die Möglichkeit gegeben, den zwanghaften bürgerlichen Verhältnissen zu entfliehen. Er hat Familie und väterliche Firma verlassen und sich in den Stockholmer Schären ein Haus gekauft. "Nichts bleibt, nichts darf bleiben. Die Schönheit liegt in der Vergänglichkeit", sagt Fina. Grimm versucht, sich neu zu orientieren. Die junge Frau begleitet ihn hinaus aufs Meer auf die Fahrt zu einem geheimnisvollen Lotsenhaus, dessen Bild er seit seiner Jugend als Ort der Sehnsucht in sich trägt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.11.2000

Der Rezensent mit dem Kürzel B. En. zeigt sich in seiner knappen Kritik sehr angetan von dem Roman, der seiner Ansicht nach trotz "klassischer Themen" - Liebe und Tod - und "sattsam bekannter Beziehungskonstellation" nicht in Klischees verfällt. Zwar moniert er den mitunter fehlenden folgerichtigen Zusammenhang in der Darstellung des Stoffes - so findet er, dass das Buch viel eher eine Erzählung als einen Roman abgibt - doch lobt er die disziplinierte Sprache des Autor und verzeichnet dankbar, dass sowohl "Larmoyanz", als auch billiger "Optimismus" vermieden werden.
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