Thomas O. Höllmann

Das alte China

Eine Kulturgeschichte
Cover: Das alte China
C.H. Beck Verlag, München 2008
ISBN 9783406570711
Gebunden, 328 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Mit 60 farbigen Abbildungen, 1 Kalligrafie und 6 Karten. Einer der besten Kenner des alten China bringt archäologische Fundstücke zum Sprechen: Für die Zeit von der Gründung des Kaiserreichs 221 v.u.Z. bis zur Unterwerfung durch die Mongolen 1279 wird das breite Spektrum einer faszinierenden Kultur ausgeleuchtet. Vor allem die Archäologie bietet heute die Möglichkeit, das Leben im alten China zu rekonstruieren, und Aufsehen erregende Fundstücke illustrieren die unterschiedlichsten Aspekte einer beeindruckenden Kultur. In Verbindung mit eigens dafür übersetzten Literaturauszügen veranschaulichen sie in diesem Buch unter anderem die Machtfülle des Kaisers, die Unterwürfigkeit der Beamten und die Beziehungen zwischen den Geschlechtern; sie berichten von der Begeisterung für Fußball, vom Wandel der Schönheitsideale und von der Vorliebe für Seide, die schon vor mehr als 2000 Jahren ein Exportschlager war.
Ausgehend von 60 ausgewählten Objekten, die in großformatigen Farbabbildungen präsentiert werden, entwirft Thomas O. Höllmann ein facettenreiches Gesamtbild der chinesischen Kultur. Welchen Stellenwert hatte die Schrift? Wann wurde gefeiert? Wie ging man mit dem Tod um? Auf diese und zahllose weitere Fragen gibt der Band konkrete Antworten; er berührt dabei eine enorme Vielfalt von Themenkomplexen, die von Ernährung bis Erziehung, von Musik bis Medizin, von Recht bis Religion und von Wirtschaft bis Wissenschaft reicht. Wer versuchen will, das heutige China in seinen Zusammenhängen zu verstehen, wird ohne den Rückgriff auf die historischen Wurzeln scheitern. Dieses Buch bietet einen lebendigen Einblick in Kultur und Alltag im alten China.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.09.2008

Matthias Messmer hat zwei Werke zur Geschichte Chinas gelesen und hat über beide viel Lobendes zu sagen. Thomas O. Höllmanns Kulturgeschichte des alten Chinas wählt einen Ansatz, der den Rezensenten als gleichermaßen "originell" wie erhellend beeindruckt. Der Münchner Professor für Sinologie und Ethnologie untersucht anhand einzelner archäologischer Funde alltägliche, philosophische oder ästhetische Phänomene im alten China, erklärt der Rezensent. Dabei nehme sich der Autor der verschiedensten Themen wie beispielsweise das "Zähneputzen" oder das "Lesen auf dem Klo" auf höchst anschauliche und instruktive Weise an, freut sich Messmer. Dass sich der Autor dieses auch äußerlich sehr ansprechenden Bandes dabei auch noch als guter Erzähler erweist, kann das Lesevergnügen des Rezensenten nur steigern. Allerdings weist Messmer darauf hin, dass die Ausführungen nicht unbedingt für Leser geeignet sind, die sich mit der Geschichte Chinas noch gar nicht beschäftigt haben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.08.2008

Wirklich begeistert ist der Rezensent Tilman Spengler von diesem Band. Weil er nämlich höchste Gelehrsamkeit mit inspirierender Erzählfreude zu verbinden versteht. Einfach, aber didaktisch ungeheuer wirksam ist, so Spengler, das Konzept. An einzelnen Artefakten aus dem alten China werden ganze philosphische Konzepte, historische Hintergründe und ästhetische Prinzipien erläutert. Am Beispiel der "Tonfigur eines Knaben" zum Beispiel erfährt man etwas über "Kindersterblichkeit" oder das Ende der Kindheit. In sechzig kleinen Szenen entfaltet das Buch so einen großen Reichtum an Wissen - etwa, so Spengler, über die "Erfindung des Fußballspiels" oder Zähneputzen im alten China. Es komme hinzu: der Band ist auch buchmacherisch ein großer Genuss.
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