Thomas Mann

Tonio Kröger

Hörspiel (4 CDs)
Cover: Tonio Kröger
DHV - Der Hörverlag, München 2017
ISBN 9783844525571
CD, 24,99 EUR

Klappentext

3 CDs Hörspiel, 1 CD Hörspielmusik (von Fritz Kreisler, Hans Christian Lumbye, Dimitrij Schostakowitsch u. a. sowie der Hörspielmusik von Henrik Albrecht). Hörspielbearbeitung: Heinz Sommer. Sprecher: Axel Milberg, Senta Berger, Ueli Jäggi, Sabin Tambrea u.v.a. Laufzeit: 4 Stunden, 52 Minuten. Ein schüchterner, Gedichte schreibender Junge aus der besseren Gesellschaft wünscht sich, von seinen Schulkameraden geliebt und beachtet zu werden - vergeblich. Die Jahre vergehen, der künstlerische Erfolg als Schriftsteller stellt sich ein, aber die Sehnsucht bleibt … Heinz Sommer lässt in seiner Hörspielbearbeitung die berühmteste Novelle Thomas Manns auf drei Ebenen spielen: einer Rahmenerzählung mit den Erinnerungen der alten Dame, die viel, sehr viel über den Autor weiß, Thomas Manns Originallesung aus dem Jahr 1954 sowie der in Szene gesetzten Novelle selbst.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.07.2017

Christian Deutschmann hat die vier Hörstunden spielend rumgekriegt mit Thomas Manns Novelle in der Adaption von Heinz Sommer und der Regie von Leonhard Koppelmann, der dem Ganzen mittels Schnitt und szenischer Montage Glanzlichter aufzusetzt, wie der Rezensent meint. Eigenständig ist das Hörstück für Deutschmann allerdings schon durch Sommers Mischung aus Werk, Biografie und Rezeption. Indem eine Rahmenhandlung den Hörer anno 1954 zur Lesung in ein Hotel einlädt, wo er Thomas Mann höchstselbst lauschen kann, dem teils fingierten Publikum und einem gedrechselt schwatzenden Hoteldirektor, entsteht laut Rezensent eine besondere Hörsituation, die zwar mitunter hölzern wirken kann, der die Schauspielerstimmen jedoch Frische und Ungekünsteltheit verleihen, wie Deutschmann versichert.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.06.2017

Schon Thomas Manns vollständige Einlesung des "Tonio Kröger" im Jahre 1955 war ein Ereignis, meint Rezensent Florian Welle. Die nun vorliegende Hörspielbearbeitung von Heinz Sommer steht dem allerdings in nichts nach, fährt der Kritiker fort. Er lauscht hier nicht nur Manns "kräftig-frischer" Stimme, sondern bewundert auch, wie Sommer und Regisseur Leonhard Koppelmann den Novellentext mit viel Fantasie und "Zeitkolorit" weiterentwickeln und die historische Rundfunkaufnahme um zwei Ebenen erweitern. Großartig wie "gefühlsintensiv" Senta Berger die an die "blonde Inge" angelehnte und die Lesung kommentierende Frau Dr. Lüdersen spricht oder wie "juvenil" Sabin Tambrea den Tonio gibt, lobt der Rezensent, dem auch die für diese Produktion eigens eingespielten Originalstücke von Fritz Kreisler und die Kompositionen von Henrik Albrecht gefallen haben.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 27.05.2017

Rezensentin Sylvia Prahl hat diese Hörversion von Thomas Manns "Tonio Kröger" gefallen. Die Idee des HR-Hörfunkdirektors Heinz Sommer, das Werk auf drei Ebenen spielen zu lassen, findet sie klug: Sie hört hier nicht nur Manns Zürcher Lesung von 1954, sondern lauscht auch den Figuren der inzwischen gealterten Inge Holm und Professors Wiegands, die die Lesung in einer Rahmenhandlung kommentieren. Darüber hinaus inszeniert Sommer die Szenen der Novelle zu einem Hörspiel, informiert die Kritikerin. Insbesondere lobt sie die Leistungen der zahlreichen Sprecher: Senta Berger spricht Inge Holm zwischen Bewunderung und "ironischer Verachtung", Axel Milberg lässt Professor Wiegand herrlich "unnachgiebig" klingen und Sabin Tambrea verleiht Tonio Kröger ein "sonniges Timbre", schwärmt Prahl. Die Mischung aus Hörspielmusik von Henrik Albrecht und zeitgenössischen Stücken von Schostakowitsch, Kreisler und dem dänischen Komponisten Hans Christian Lumbye stimmt die Rezensentin vollends glücklich.